Charlottenburg-Wilmersdorf. Erstmals soll in diesem Jahr vom Bezirk ein Kunstpreis vergeben werden. Er wird zu Jahresende bei der Produzentenmesse in der Kommunalen Galerie am Hohenzollerndamm 176 verliehen.
Der Kunstpreis soll sich ausschließlich auf die Bildende Kunst beziehen. Der Kulturausschuss diskutierte, dass die Preisträger aus dieser Messe hervorgehen sollten. Damit soll gewährleistet werden, dass Künstler ausgezeichnet werden, die ihren Arbeitsschwerpunkt im Bezirk haben, beziehungsweise deren Arbeiten sich vornehmlich auf den Bezirk beziehen. Dennoch wurde in dem vom Ausschuss zur weiteren Beratung verabschiedeten Beschlussentwurf eine Formulierung gewählt, die einen Spielraum zulässt, sodass auch andere Künstler geehrt werden können, die einen bedeutenden Beitrag zur Kunstgeschichte erbracht haben oder aber die vielleicht anderswo abgelehnt wurden. Beispiel ist die "Berliner Sezession", deren Kunst von allen akademischen Berliner Einrichtungen abgelehnt wurde, worauf die Künstler in Charlottenburg eine Heimat fanden und die Stadt mit ihren Werken reich beschenkten.
Mit der Bedeutung des Bezirks als Kunststätte wird auch der ursprüngliche Antrag der CDU begründet, dem inzwischen die SPD, die Grünen und die Piraten beigetreten sind. So heißt es in der Begründung des Antrags: "Die Wahrnehmung von Charlottenburg-Wilmersdorf wird weit über den Bezirk hinaus von seiner künstlerischen Vielfalt bestimmt. Nirgendwo sonst in Deutschland dürfte es eine vergleichbare Dichte von Kunstschaffenden, privaten und öffentlichen Sammlungen und Galerien geben. Insbesondere die Galerielandschaft ist ein wichtiger Standortfaktor, aber mit ihrer großen Tradition auch Alleinstellungsmerkmal des Bezirks."
Mit der Auszeichnung soll ein Preisgeld verbunden sein, für das eventuell Fördermittel oder aber Zuwendungen von Sponsoren verwandt werden sollen. Über die Einrichtung des Kunstpreises will die Bezirksverordnetenversammlung im Mai entscheiden.
Frank Wecker / FW
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