Ernst-Reuter-Platz: Hier kracht's häufiger als anderswo

Immer wieder kommt es am Ernst-Reuter-Platz durch rücksichtsloses Drängeln zu gefährlichen Situationen. | Foto: Wecker
  • Immer wieder kommt es am Ernst-Reuter-Platz durch rücksichtsloses Drängeln zu gefährlichen Situationen.
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Charlottenburg. Innerhalb von drei Stunden haben 67 Kraftfahrer auf dem Ernst-Reuter-Platz abrupt die Fahrspur gewechselt und damit sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Das wurde bei einem Schwerpunkteinsatz der Polizei mit 30 Beamten festgestellt. Seit September und noch bis Ende November richtet die Polizei ihr Auge besonders auf diesen Platz. "Der Ernst-Reuter-Platz ist Berlins größter Unfallschwerpunkt", erläutert Polizeihauptkommissar Heiko Homolla. 2012 haben sich hier 300 Unfälle mit 20 Verletzten ereignet. Vor allem zwischen September und November häufen sich die Unfälle. 2010 waren es in jenem Vierteljahr 73 Unfälle, ein Jahr später 83 Unfälle und 2012 gab es nochmals eine Steigerung auf 85 Unfälle. Um diesen unheilvollen Trend zu stoppen, wurde der Schwerpunkteinsatz anberaumt. "Die Hauptursachen sind plötzlicher Fahrstreifenwechsel und dass nicht den auf der Fahrbahn aufgemalten Pfeilen gefolgt wird", sagt Heiko Homolla.

Der Ernst-Reuter-Platz ist einer der verkehrsreichsten Plätze in Berlin. In der zentralen Ost-West-Achse läuft der Verkehr aus Richtung Spandau auf das Brandenburger Tor zu. Von Nordost nach Südwest verbindet der Platz den Flughafen Tegel mit dem Zoo und der Gedächtniskirche. Um den Platz kurven gestresste Berliner, die pünktlich zum nächsten Termin kommen wollen, Lastzüge, die die Technische und die Universität der Künste, den Zoo, die Hauptgeschäftsstraßen Berlins versorgen, Taxis und Busse und schließlich Touristen, die die Berliner Sehenswürdigkeiten ansteuern und dabei häufig zum ersten Mal über den Platz fahren. Letztere kennen ihre heimischen Kreisverkehre, aus denen man, wenn man nur weit genug rechts fährt, bequem an beliebiger Stelle ausfahren kann. Das ist hier wie auch am Großen Stern ganz anders. Die Fahrspuren verlaufen spiralförmig. Einige beginnen im Kreisverkehr andere führen zwangsläufig heraus. Wer beispielsweise am Kaiserdamm ganz rechts einfährt und gar nicht in die Hardenbergstraße, sondern zum Brandenburger Tor will, muss plötzlich zwei Spuren kreuzen, auf denen sich Fahrzeuge befinden, die nach rechts ausfahren wollen. Folglich ist die Ausfahrt zur Straße des 17. Juni der gefährlichste Punkt. "Im günstigeren Fall kommt es zum kurzen Stau, im ungünstigeren Fall zum Unfall", sagt Heiko Homolla.

Bei dem Schwerpunkteinsatz waren unter den 67 Kraftfahrern, bei denen Fehlverhalten festgestellt wurde, neun auswärtige Gäste. Ein Fahrer hatte nicht nur aggressiv die Spur gewechselt, sondern stand unter Einfluss von Cannabis. Er wird in nächster Zeit nicht mehr den Verkehr unsicher machen.

Die Polizei rät, mehr Rücksicht zu üben und auch mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen. Mit ihrer Aktion verfolgt sie das Ziel, die Unfallzahlen zu senken. Neue Ideen, wie den Radverkehr auch in entgegengesetzter Fahrtrichtung zuzulassen oder eine Ampel- oder Zebrastreifenüberquerung zur Mittelinsel einzurichten, würden diesem Anliegen jedoch zuwiderlaufen.

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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