Blühender Friedhof: Erster Memoriam-Garten eröffnet in Spandau

Der Memoriam-Garten mit zentralem Denkmal. | Foto: Frederic Schweizer
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Falkenhagener Feld. Spandau geht einen neuen Schritt bei der Friedhofskultur. Im September eröffnet ein Memoriam-Garten auf dem Friedhof In den Kisseln.

Es ist Spandaus erster Memoriam-Garten. Eröffnen wird er offiziell am 1. September auf dem Friedhof In den Kisseln. Das teilte die Dauergrabpflegegesellschaft der Friedhof Treuhand Berlin (FTB) mit, die in Berlin bereits fünf solcher Gärten betreibt.

Gestaltet hat den Memoriam-Garten die Friedhofsgärtnerei des Evangelischen Johannesstifts. Als blühende Parklandschaft mit einem Denkmal in der Mitte entstand der Garten auf einer Fläche von rund 1500 Quadratmeter direkt hinter der Feierhalle auf dem Friedhof In den Kisseln.

Was den Garten so besonders macht und ihn von üblichen Grabstätten unterscheidet: Es gibt keine Abgrenzungen zwischen den Gräbern. Die persönlichen Grabsteine mit Namen und Lebensdaten der Verstorbenen stehen mitten im Grünen, in Beeten mit Blumen. Blumen oder Kerzen sind erlaubt. Um die Pflege der Gräber muss sich aber niemand aus der Familie kümmern. Dafür sorgt in der aufgelockerten Gemeinschaftsanlage die Friedhofsgärtnerei.

Keine anonyme Bestattung, um Kosten zu sparen

„Das Konzept des Memoriam-Gartens ist eine preiswerte Alternative zur anonymen Beisetzung“, beschreibt Oliver Siegmund, Geschäftsführer der Friedhof Treuhand Berlin Dauergrabpflegegesellschaft mbH die Idee. „Niemand soll sich gezwungen sehen, sich anonym bestatten zu lassen, um den Nachfahren die Pflegearbeit zu ersparen.“

Den Hinterbliebenen wird sowohl für Sargbestattungen als auch für Urnenbeisetzungen ein günstiges Komplettangebot für Grabstein und Grabpflege geboten. Die Kosten für 20 Jahre Pflege liegen zwischen 3500 und 5000 Euro, je nachdem, ob es sich um eine Urnen- oder eine Erdbestattung handelt. Der Grabstein ist im Preis enthalten. Die vertragliche Abwicklung als Treuhänder und die Kontrolle der Gärtnereiarbeiten übernimmt die Friedhof Treuhand Berlin.

Der Zeitgeist hält auch auf dem Friedhof Einzug

„In memoriam“ lässt sich mit „zur Erinnerung an“ übersetzen. Der Garten soll aber mehr sein als ein Ort der Erinnerung. Trauernde können hier miteinander ins Gespräch kommen. Es gibt Spazierwege und Bänke zum Ausruhen, außerdem ist der Garten barrierefrei. "Wir haben hier ein modernes Angebot geschaffen, das den Zeitgeist trifft, den Friedhof aufwertet und damit zu einem Image-Gewinn führt", erklärt Oliver Siegmund.

Das Konzept scheint aufzugehen: 2010 wurde der erste Memoriam-Garten Berlins auf dem Friedhof Bergstraße in Steglitz eröffnet. Es folgten zwei weitere auf dem Friedhof Onkel-Tom-Straße sowie im Herbst 2015 der neue Memoriam-Garten in Ruhleben. Auch der Friedhof Bergstraße hat mittlerweile einen zweiten Garten. Ein weiterer Memoriam-Garten wird aktuell auf dem Waldfriedhof Zehlendorf gebaut. uk

Der Memoriam-Garten mit zentralem Denkmal. | Foto: Frederic Schweizer
Die Grabsteine liegen mitten im Grünen. | Foto: Frederic Schweizer
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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