Keine saubere Sache: Lageso erlässt Badeverbot für Kleine Badewiese

Gatow. Weil der Starkregen der vergangenen Wochen die Berliner Kanalisation zum Überlaufen brachte, gilt an den Badestellen „Kleine Badewiese“ und „Breitehorn“ Badeverbot.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat für vier Badestellen an der Unterhavel ein Badeverbot erteilt. In Spandau sind die Kleine Badewiese und Breitehorn betroffen. Grund ist der Starkregen, der die Mischwasserkanalisation im Stadtgebiet überlaufen ließ und in der Unterhavel zu Fäkalieneinschwemmungen und damit zu einer erhöhten Belastung mit Krankheitserregern geführt hat. Denn im Bereich der Unterhavel befinden sich die Zuflüsse von Spree und Havel aus dem Stadtgebiet.

Konkret wurden an den Badestellen sogenannte Indikatorbakterien – Escherichia coli und Intestinale Enterokokken – festgestellt. Die sind normalerweise für den Menschen harmlos, deuten aber bei Überschreitung der Grenzwerte auf eine starke Verunreinigung der Badegewässer mit Krankheitserregern hin. Bei Hautkontakt oder Verschlucken können diese zu Wundinfektionen und Magen-Darm-Erkrankungen führen. Das aktuelle Badeverbot gilt auch für die Badestellen Grunewaldturm und Lieper Bucht.

Wasserqualität zuletzt mit "gut" bewertet

Der Kleinen Badewiese bescheinigte das Lageso wiederholt mangelnde Wasserqualität. 2016 bekam die Badestelle Am Wiesenhaus 4 nach fünf Jahren jedoch erstmals die Note „Gut“. Die Bewertung basierte auf den Ergebnissen von Wasserproben aus den Jahren 2012 bis 2015. Das Umweltbundesamt und die EU-Kommission bestätigten das Ergebnis. Trotzdem mahnte das Spandauer Gesundheitsamt beim Lageso und den Berliner Wasserbetrieben wiederholt Lösungen für die erhöhten Keimzahlen aus den Vorjahren an. Laut dem Lageso läuft derzeit ein „zielgerichtetes Untersuchungsprogramm zur Bewertung eines möglichen gesundheitlichen Risikos für die Badestellen an der Unterhavel“. Außerdem soll zusätzlicher Stauraum in der innerstädtischen Kanalisation geschaffen werden. So kann bei Starkregen mehr Wasser aufgefangen werden. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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