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Was für ein Evergreen: „Mahé“

Jetzt kommen die Schildkröten: „Mahé“ von Alex Randolph holt den Klassiker "Känguruh" in einer neuen Fassung zurück auf den Wohnzimmertisch. | Foto: L.U. Dikus
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Es gibt Spiele, deren Reiz sich nie zu verbrauchen scheint und die deshalb immer wieder einmal in neuer Fassung auf den Markt kommen. Ein Vertreter dieser Spezies ist „Mahé“ von Alex Randolph, einem der weltweit bekanntesten Spielautoren.

Seine erste Auflage erlebte das Spiel 1974 beim Otto Maier Verlag, Ravensburg, unter dem Titel „Känguruh“. Als „Die heiße Schlacht am kalten Buffet“ schaffte es 1990 sogar den Sprung auf die Auswahlliste zum „Spiel des Jahres“. Jetzt hat sich der Kleinverlag franjos seiner angenommen, dessen Programm noch manch andere Perle enthält.

Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Jeder Teilnehmer führt eine Figur über einen Rundkurs, um sich nach Abschluss einer Runde die oberste Karte eines Stapels mit Werten von ein bis sechs Punkten zu schnappen. Zum Vorankommen stehen jeweils drei Würfel zur Verfügung, deren Summe mit ihrer Anzahl multipliziert wird, sodass sich bisweilen riesige Sprünge vollführen lassen.

Das Dumme dabei ist, dass die Figur an den Start zurück muss, wenn die Würfel insgesamt mehr als sieben Augen zeigen. Wer etwa mit zwei Würfeln auf fünf Augen gekommen ist, was seine Figur immerhin zehn Felder voranbrächte, sollte sich deshalb gut überlegen, ob er auch noch den dritten Würfel einsetzt, um vielleicht sogar 18 oder 21 Felder vorwärts zu stürmen.

Ein weiterer Kniff des Spiels besteht darin, dass man auf fremde Figuren aufspringen darf, um sich von ihnen eine Zeitlang tragen zu lassen. Wer auf einem solchen Stapel zuoberst steht, hat zudem das Sagen, ob der Träger den zweiten oder dritten Würfel zum Einsatz bringt. Und nur er bekommt beim Abschluss der Runde die ausliegende Karte.

In der aktuellen Ausgabe ist nicht nur das Thema mit kleinen, eine Palmeninsel umkreisenden Schildkröten optisch und funktional sehr ansprechend umgesetzt. Vielmehr hat man sich verlagsseitig eine interessante Zusatzregel einfallen lassen, die dem 2004 verstorbenen Autor bestimmt gefallen hätte.

Anstatt eines weiteren Würfels darf auch eine bereits gewonnene Karte geopfert werden. Indem sich damit eine 7 leichter und risikoloser ansteuern lässt, gewinnen jetzt auch Karten mit niedrigen Zahlen deutlich an Wert, die man sonst gern anderen überlassen hat.

„Mahé“ von Alex Randolph, franjos, für zwei bis sieben Teilnehmer ab sieben Jahren, Spieldauer: 30 Minuten, Preis: circa 25 Euro.

Autor:

L.U. Dikus aus Kreuzberg

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