Was passiert im Himmel? Kirchenlokal bekommt neuen Betreiber

Pfarrer Ulrich Kotzur war bis zu seinem Weggang von St. Bonifatius die zapfende Kraft hinter dem Projekt "Kreuzberger Himmel". Auch danach kam er noch regelmäßig zum Thekengespräch in das Lokal. | Foto: Thomas Frey
  • Pfarrer Ulrich Kotzur war bis zu seinem Weggang von St. Bonifatius die zapfende Kraft hinter dem Projekt "Kreuzberger Himmel". Auch danach kam er noch regelmäßig zum Thekengespräch in das Lokal.
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Kreuzberg. Religion und Restaurant sind eigentlich zwei unterschiedliche Welten. Beide kamen aber bisher im "Kreuzberger Himmel" zusammen.

Deshalb hatte das vor drei Jahren eröffnete Lokal in der Yorckstraße 89 ein Alleinstellungsmerkmal. Es wurde von einem Verein der katholischen St. Bonifatius-Gemeinde betrieben. Das wird sich jetzt ändern. Derzeit ist der Himmel geschlossen, Anfang Juni soll er wieder eröffnen. Dann mit einem professionellen Pächter.

Trotz des leidenschaftlichen Einsatzes, schmerzlichen Auseinandersetzungen und viel Herzblut sei es nicht gelungen, eine betriebswirtschaftlich stabile Basis zu schaffen, heißt es in einer Mitteilung auf der Bonifatius-Website.

Was zumindest den gelegentlichen Gast etwas verwundert. Denn meist war der Himmel gut besucht. Allerdings hatte er zuletzt erst am Abend geöffnet. Dazu kamen sehr zivile Preise. Und wahrscheinlich ist es einfach so, dass sich eine Kirchengemeinde zwar gut im Glauben auskennt, aber wahrscheinlich weniger in der Gastronomie.

Besonderer Charme

Gerade diese Verbindung sorgte aber für den besonderen Charme. Das begann mit der Speisekarte und ihren ausgefallenen Kreationen, die nach Heiligen benannt waren. Es gab zahlreiche Veranstaltungen und am Sonntagabend standen Pfarrer hinter dem Tresen und luden beim Bierausschank zu Gesprächen über Gott und die Welt ein.

Trotz dieses Überbaus verlief der Betrieb ansonsten wie in jedem anderen Lokal. Anständiges Essen, angenehme Atmosphäre, das alles war eine ganz andere Liga, weshalb auch viele Kirchenferne in den Himmel kamen.

Als neuer Pächter wird das Cateringunternehmen "Herr Ribisel" das Restaurant übernehmen. Am Konzept werde sich wenig ändern, wird bisher versichert. Auch die zapfenden Prediger und die "heiligen Gerichte" auf der Karte seien weiter geplant. "Mit erneuertem Gewand, aber erhaltenem Geist" umschreibt die Website die Veränderung. Und künftig wird schon tagsüber Betrieb im "Kreuzberger Himmel" sein. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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