Krisensitzung im Sportamt: Vereine müssen mit weniger Hallenzeiten rechnen
Lichtenberg. Bis zu sechs Sporthallen sollen noch bis Ende des Jahres vom Land Berlin für Flüchtlinge genutzt werden. Dafür müssen einige Sportvereine ihren Spielbetrieb einschränken.
Der Bezirk will nun die Turnhallenzeiten für alle Sportvereine neu vergeben und so Benachteiligungen ausgleichen. "Mit der Beschlagnahmung weiterer Turnhallen ist es sinnvoll, nach einer umfassenden Lösung für alle Sportvereine zu suchen", erklärte die Sportstadträtin Kerstin Beurich (SPD). Neben den Turnhallen in der Wollenberger Straße 1 und an der Treskowallee 7, in denen bereits seit Wochen geflüchtete Menschen untergebracht sind, soll nun auch die Doppelsporthalle in der Darßer Straße 97 zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden sowie die beiden Hallen an der Klützer Straße 36 und 42. Zudem sehe das Landesamt für Gesundheit und Soziales noch die Möglichkeit, auch die Turnhallen in der Edgarstraße 2 und in der Rudolf-Seiffert-Straße 32 zu belegen.
Auf diese Nachricht hin berief die Sportstadträtin eine Krisensitzung des Fachbereichs Sport. Während der Schulsport nicht beeinträchtigt ist, müssen einige Sportvereine ihren Sportbetrieb nun empfindlich einschränken. Einige fürchten deshalb sogar Austritte ihrer Mitglieder. Das Bezirksamt sieht eine Lösung vor: "Wir wollen zum Jahresbeginn die Turnhallenzeiten im Bezirk an die Sportvereine neu vergeben", informierte Beurich. Damit würde die aktuelle Vergabe aufgehoben.
Wegen der Belgeung der Turnhallen für Flüchtlinge ist jedoch klar: "Jeder Sportverein wird damit weniger Zeiten in Kauf nehmen müssen", so Beurich. "Dabei sollen die Sportvereine selbst entscheiden, wie viel Zeiten sie für die jeweiligen Sportarten am jeweiligen Standort nutzen." Die neue Vergabe soll in Absprache mit dem Bezirkssportbund erfolgen. Die Lösungssuche befürwortet Oliver Horenk, der sich als Sportlicher Leiter Fußball im SG Empor Hohenschönhausen engagiert. "Wir konnten von der Darßer Straße im Fußball noch auf den Sportplatz Prendener Straße 29 ausweichen, dort ist das Training noch eingeschränkt möglich", so Horenk. Für die im Verein organisierten Handballspieler hingegen ist ein Hallentraining nun gar nicht mehr möglich. Die neue Vergabe schafft Verunsicherung: "Wir wissen nicht, wie es danach weitergeht", sagt er. KW
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