Fahrgäste in Bus und Tram sollen mehr auf Sicherheit achten

Martin Koller, Bereichsleiter Omnibus der BVG, veranschaulicht anhand eines Dummys die Unfallgefahr im Bus. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Die Griffe und Gurte in öffentlichen Bussen und Straßenbahnen sollen den Fahrgästen Sicherheit bei Vollbremsungen bieten. Trotzdem kommt es immer wieder zu Stürzen mit schmerzhaften Folgen.

"Die Fahrgäste unterschätzen oft die Kräfte, die beim Bremsen im Bus oder in der Straßenbahn auf sie einwirken", sagt Marion Bulicke. Sie ist Bus-Fahrlehrerin bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und weiß, dass viele Unfälle mit Fahrgästen vermeidbar wären.

Im vergangenen Jahr gab es 215 Unfälle, bei denen Fahrgäste verletzt wurden. Darunter waren einfache Stürzen, aber auch gebrochene Nasen. Insgesamt zählte die BVG im Jahr 2013 rund 760 Unfälle, darunter Zusammenstöße mit Pkws.

Oft sind es Fußgänger oder Pkws, die ein abruptes Bremsen von Bus und Tram verursachen. Weil es eine Anschnallpflicht im öffentlichen Nahverkehr nicht gibt, sind stehende Fahrgäste besonders unfallgefährdet. "Wer als Fahrgast steht, sollte die Griffe und die Stangen zum Festhalten nutzen, denn der Busfahrer könnte jederzeit bremsen. Am besten, man setzt sich hin. Vor allem sollte auch älteren Menschen ein Sitzplatz angeboten werden, denn die haben meist keine Kraft, um sich beim Bremsen auch wirklich festzuhalten", sagt Marion Bulicke. Sie weist ihre Schüler an, vor dem Anfahren darauf zu achten, dass ältere Menschen sich hingesetzt haben. Doch nicht immer ergattern diese älteren Fahrgäste einen Sitzplatz.

Bei 20 Stundenkilometern braucht der Bus vier Meter, um zum Stillstand zu kommen. Die durch das Bremsen entstehenden Fliehkräfte wirken auf alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Mit einer Dummy-Brems-Demonstration machte die BVG auf dem Betriebsgelände in der Siegfriedstraße jetzt auf die Folgen aufmerksam. Der Dummy "Paulchen", der bei dieser Demonstration zum Einsatz kam, flog im Bus nach einer Vollbremsung bei Tempo 20 zunächst durch die Luft und rutschte dann den Gang hinunter bis zur Fahrerkabine.

Mit der Demonstration und einer derzeit stattfindenden Flugblatt-Kampagne will das Verkehrsunternehmen für mehr Sicherheit werben. Hingewiesne wird, dass das das Festhalten an den dafür vorgesehenen Griffen, Schlaufen und Stangen wichtig ist. Wer eine Stange zu fassen bekommt, sollte die senkrechte der waagerechten bevorzugen. Kinderwagen oder Rollstuhl sollten ihre Bremsen angezogen bekommen, oder am besten mit den im Bus dafür bereitstehenden Gurten festgeschnallt werden.

"Jeder sollte auf seine eigene Sicherheit achten", sagt Klaus-Dietrich Matschke, Bereichsleiter Straßenbahn bei der BVG. Er appelliert auch an das Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen: "Ohne gegenseitige Rücksichtnahme geht es nicht, ob auf die anderen Verkehrsteilnehmer, oder unter den Fahrgästen."

Weitere Informationen zum Thema Sicherheit bei der BVG gibt es unter 194 49 oder auf www.bvg.de.
Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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