Der lange Weg zurück zur Hausglastonne

Gescheitertes Modell: Die großen Glascontainer haben in den vergangenen Jahren die Hausglastonnen im Bezirk verdrängt - sehr zum Ärger der Mieter. | Foto: hari
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Marzahn-Hellersdorf. Schon seit zwei Jahren sollten die Miethäuser wieder über Altglascontainer verfügen. Bislang scheitert das Wiederaufstellen am Widerstand der Entsorger.

Das Entfernen der Hauscontainer für Altglas im Bezirk hatte Ende 2013 viel Wirbel erzeugt. Anwohner protestieren, Wohnungsgesellschaften bedauerten die Entscheidung. Das Duale System Deutschland (DSD) begründete den Schritt mit der immer schlechteren Qualität des Altglases, das die Recycler nicht mehr abnehmen wollten. In den Haustonnen werde das Glas nur nach zwei Farben (transparent/grün), in den großen Tonnen dagegen nach drei Farben (transparent/grün/braun) getrennt. Untersuchungen widerlegten diese alleinige Begründung. Galsverunreinigungen entstünden auch durch das komplizierte Transportsystem und der Lagerung durch das DSD.

Nach dem Entfernen der Container brach das Aufkommen an Altglas in Berlin um 20 Prozent ein. Viele Menschen sparten sich den weiteren Weg zu den zentralen Tonnen und warfen ihr Altglas wieder in die Hausmülltonnen.

Daher beschloss das Abgeordnetenhaus im März 2014, die Einführung des neuen Systems der Altglasentsorgung zu stoppen. Ohnehin war es nur in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick als Modellvorhaben begonnen worden. Die Haustonnen sollten wieder zurückkehren.

Das DSD lässt sich damit jedoch Zeit. Die Bezirksverordnetenversammlung bat das Bezirksamt beim Senat nachzufragen. SPD-Staatssekretär Christian Gaebler von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, teilte mit, dass seine Verwaltung mehrfach um die Wiederherstellung des Zustandes vor dem Abtransport der Hausglastonnen gedrängt habe. „Es gibt für meine Verwaltung keine Rechtsgrundlage, die Systembetreiber verbindlich anzuweisen, die Altglassammlung in einer bestimmten Weise zu organisieren", schreibt Gaebler. Die Entsorgung ist privatisiert.

Die Verträge mit dem bisherigen Betreiber laufen indes Ende dieses Jahres aus. Bei der Neuausschreibung der Altglasentsorgung in Berlin werde das Aufstellen von Hausglastonnen eine der Ausschreibungsbedingungen sein. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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