Was bei Privacy-Verglasung zu beachten ist

Den Durchblick behalten: Stark getönte Scheiben dürfen erst ab der B-Säule zum Einsatz kommen. | Foto: Foliatec Böhm GmbH
  • Den Durchblick behalten: Stark getönte Scheiben dürfen erst ab der B-Säule zum Einsatz kommen.
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Schon ab Werk ist in fast allen Pkw grün getöntes Glas verbaut. Das sorgt für einen besseren Hitzeschutz gegenüber Klarglas.

Grün getöntes Glas lässt nur "etwa 70 Prozent der Wärme ins Fahrzeuginnere", wie Volkmar Offermann vom Autoglashersteller Saint-Gobain Sekurit erklärt. Dunklere Privacy-Verglasung ist noch effektiver: "Damit erreicht man Werte von 30 bis 40 Prozent."

Allerdings ist Privacy-Glas "nur für die Verglasung ab der B-Säule zulässig", wie Manfred Schwab vom Dekra Technology Center in Klettwitz erklärt. Weder die beiden vorderen Seitenscheiben noch die Frontscheibe dürfen zusätzlich getönt werden, denn hier muss die Lichtdurchlässigkeit immer mindestens 70 Prozent betragen.

Wer sein Fahrzeug mit Privacy-Glas nachrüsten will, kann die Scheiben beim Autoglaser austauschen lassen oder mit Folie bekleben. Die Scheiben zu lackieren oder in einem Tauchverfahren zu tönen, ist nicht erlaubt, erklärt Thomas Klein vom Bundesverband der Autoglaser. Er warnt auch davor, nicht zugelassene Billigfolien zu verwenden. "Entscheidend ist, dass die Folie über eine Allgemeine Bauartgenehmigung verfügt", erklärt Dekra-Mitarbeiter Schwab, dann werde sie auch bei der Hauptuntersuchung akzeptiert.

Beide Varianten haben ihren Preis: 450 Euro oder mehr kosten Folien für die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe inklusive Montage. Für den Austausch der kompletten Scheiben berechnet der Autoglaser rund 800 Euro.

Wer weniger Wert auf den Sichtschutz legt und in erster Linie den Innenraum vor Hitze und UV-Strahlen schützen will, kann die Seitenscheiben auch mit einer Wärmeschutzverglasung versehen. Denn Seitenscheiben und Heckscheibe bestehen im Gegensatz zur Frontscheibe fast immer aus Einfachverglasung. "Dies ist vor allem eine Frage des Gewichts und auch der Kosten", sagt Autoglaser Klein. Als Konsequenz jedoch gelangen bei den Seitenscheiben immer noch rund 30 Prozent der gefährlichen UVA-Strahlen ungehindert ins Fahrzeuginnere.

Hat der Kunde beim Neuwagenkauf die Wahl, kann er gleich ab Werk eine höherwertige Glasausstattung wählen. Neben einem angenehmeren Innenraumklima spart das auch Sprit, weil die Klimaanlage seltener zum Einsatz kommen muss. Bei vielen Oberklassefahrzeugen gehört Verbundglas in den Türen bereits zur Serienausstattung.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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