Tipps für den Fernseherkauf

Früher galt: Dreifacher Sitzabstand gleich ideale Bildschirmdiagonale. An moderne HD-Geräte darf man aber auch näher heranrücken. | Foto: Andrea Warnecke
  • Früher galt: Dreifacher Sitzabstand gleich ideale Bildschirmdiagonale. An moderne HD-Geräte darf man aber auch näher heranrücken.
  • Foto: Andrea Warnecke
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Smart-TV und Triple Tuner, hohe Hertz-Zahlen und immer größere Displays: Beim Kauf eines neuen Fernsehers ist die Qual der Wahl groß.

"Grundsätzlich gilt: je höher der Preis, desto besser das Bild", sagt Michael Schidlack vom IT-Branchenverband Bitkom. "Aber auch beim Stromverbrauch und den Anschlussmöglichkeiten von Zusatzgeräten und an das Internet gibt es Unterschiede."

So erzielten Geräte höherer Preisklassen häufig einen besseren Kontrast, leuchtendere und natürlichere Farben oder eine bessere Bildschärfe. Vor allem bei sich schnell bewegenden Objekten, zum Beispiel bei Sportszenen, sei das zu merken, erklärt der Experte. "Die Bilder schmieren oder verwischen dann nicht, weil mehr Bilder pro Sekunde dargestellt werden können."

Vor dem Fernseherkauf sollte man sich unbedingt überlegen, wie groß die Bildschirmdiagonale sein soll. Hier kann man sich leicht vertun. "Bei alten Röhrenfernsehern galt früher die Faustregel, dass die Entfernung zum Fernseher in etwa drei bis sechsmal so groß sein sollte wie die Bildschirmdiagonale", sagt Schidlack. "Mit der Einführung moderner hochauflösender Flachbildfernseher hat sich diese Entfernung halbiert."

Im Jahr 2012 verkauften sich Geräte mit Diagonalen von 37 Zoll (94 Zentimeter) und mehr mit Abstand am besten. Sie machten mit 70 Prozent den größten Anteil am Gesamtumsatz mit Flach-TVs aus, wie aus Zahlen der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) hervorgeht.

Während bei den Displaytechnologien die teuren OLED-Geräte im Markt noch keine Rolle spielen und nicht mehr alle Hersteller Plasma-Panels produzieren, stecken im Gros der Flachbildfernseher LCD-Panels - fast immer mit stromsparender LED-Beleuchtung, Geräte mit Leuchtstoffröhren finden sich kaum noch.

Aber warum gibt es überhaupt noch Plasma-Fernseher? Gegenüber der LCD-Technologie kann Plasma grundsätzlich mit einem besseren Schwarzwert, einer homogeneren Ausleuchtung, einem größeren Farbraum und kontrastreicheren Bildern auch aus schrägen Sichtwinkeln punkten, erklärt die Zeitschrift "Chip Test & Kauf". Cineasten schätzten auch die schnelle Reaktionszeit, die besonders bei 3D-Filmen vorteilhaft sei. Plasma-TVs können ihre Bildstärken aber oft nur in abgedunkelten Räumen ausspielen und sind stromhungriger als LCD-Geräte.

Bei beiden Displaytechnologien gehört 3D immer öfter zur Ausstattung. Ist das Wunschgerät nicht ohnehin 3D-fähig, empfiehlt es sich, erst einmal zu testen, ob einem dreidimensionale Filme überhaupt Freude bereiten. Neben Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel) ist auch ein sogenannter Triple-Tuner für den Empfang von DVB-C (Kabel), DVB-T (Antenne) und DVB-S (Satellit) heute quasi schon Standard. Sinnvoll und praktisch sind mehr als ein HDMI-Anschluss und ein USB-Anschluss mit Aufnahme-Funktion.

Immer mehr Flat-TVs bieten auch Online-Zugang. "Durch den Internetanschluss wird das Programmangebot erheblich erweitert", erklärt Michael Schidlack. So könnten die meisten Geräte etwa auf die Mediatheken der Sender zugreifen. "Dadurch kann selbst dann noch eine Sendung gesehen werden, wenn sie nicht aufgezeichnet wurde."

Neben diversen Apps bieten viele TVs auch einen Browser zum Surfen. Das funktioniert jedoch oft nur mit Einschränkungen: "Internetseiten bauen sich auf dem Fernseher deutlich langsamer auf als am Computer", sagt Peter Knaak von der Stiftung Warentest. Nervig sei auch die Eingabe von Adressen mit der Fernbedienung.

Bleibt noch die Frage nach der Zukunftssicherheit. Wie sieht es mit Fernsehern aus, die bereits Ultra-HD unterstützen, also die vierfache Full-HD-Auflösung? "Derzeit spielt Ultra-HD noch keine Rolle für den Verbraucher", erklärt Michael Schidlack. Es dauere noch einige Jahre, bis erste Ultra-HD-Programme gesendet werden.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 92× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.