Ein Diener am Menschen: Zum Tode von Pater Antoninus Walter

In der kurzen Zeit seines Wirkens in Moabit konnte Pater Antoninus Walter wichtige Impulse geben. | Foto: KEN
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Moabit. Völlig überraschend ist am 9. September Pater Antoninus Walter verstorben.

Der erst 48-jährige Prior des Dominikanerkonvents Sant Paulus in Moabit erlag einem schweren Herzinfarkt, den er zwei Wochen zuvor in der armenischen Hauptstadt Eriwan erlitten hatte. Nach Berlin zurückgebracht verstarb er in der Charité, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Pater Antoninus, mit bürgerlichem Namen Franz Xaver Walter, führte das in der Waldenserstraße 28 gelegene Kloster seit Januar 2013.

Pater Antonin wurde am 6. Mai 1967 als jüngstes von vier Geschwistern in Haslach im Schwarzwald geboren. Nach dem Abitur studierte er in Freiburg Philosophie und Theologie. Daran schloss sich eine Zusatzausbildung zum Logotherapeuten und Existenzanalysten in München an. 1996 wurde er in Freiburg zum Priester geweiht.

Bevor er sich entschloss, in den Dominikanerorden einzutreten, arbeitete Franz Xaver Walter zwei Jahre lang als Gemeindeseelsorger in Pforzheim. 1999 wurde er Novize in Worms und erhielt seinen Ordensnamen nach dem Heiligen Antoninus von Florenz (1389-1459). Weitere Stationen seiner Laufbahn waren die Dominikanerklöster in Köln und Düsseldorf.

In der nordrhein-westfälischen Hauptstadt entfaltete Pater Antoninus zahlreiche Aktivitäten. Er war Mitarbeiter in der Cityseelsorge und des Projekts „Offene Kirche der Dominikaner“. Dort verantwortete er den Bereich Kunst und Musik und organisierte zahlreiche Ausstellungen und Konzerte. Er leitete das dominikanische Bildungswerk Meister Eckhart und war Seelsorger katholischer Studentenverbindungen.

Auch in Moabit engagierte sich Pater Antonin in der Bildung. Er rief das Programm „Impulse aus dem Kloster“ ins Leben. Seit 2014 wurde der stets an Neuem Interessierte zum Pfarrvikar der Pfarreien St. Paulus in Moabit und St. Petrus in Wedding ernannt. Er legte den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Seelsorge. Er feierte unzählige Taufen, Hochzeiten, Ehejubiläen und Beerdigungen.

Tief in seiner badischen Heimat verwurzelt, habe es Pater Antonin, den Liebhaber von Kunst, Musik und Literatur, doch stets „hinausgedrängt“, so eine Mitarbeiterin des Erzbistums Berlin. Er bereiste Europa, den Vorderen Orient und die USA. Die Reise nach Armenien, auf die er sich sehr gut vorbereitet und auch sehr gefreut hatte, sollte seine letzte werden.

Pater Antoninus Walter wurde am 22. September auf dem katholischen St. Sebastians-Friedhof in Reinickendorf beigesetzt. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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