Ein Hauch Italien in Moabit: Jungschauspielerin Luisa Menzen im Porträt

Luisa Menzen in ihrem Moabiter Lieblingscafé. | Foto: KEN
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Moabit. Man kann sich Luisa Menzen gut auf einer Vespa vorstellen: Wie sie im luftigen Sommerkleidchen über den Mailänder Domplatz schwebt. Das lange braune Haar weht im Fahrtwind. Entwaffnend lächelt sie in die Kamera. Jetzt ist die junge Frau in Moabit gelandet und will ihre Leidenschaft für das Theater leben.

„Berlin stand schon immer auf meiner Städteliste“, erzählt die 27-Jährige. Aber es war auch die Sehnsucht nach der Schwester, die Luisa Menzen nach Berlin führte. Luisas Schwester lebt hier schon seit fünf Jahren und studiert an der Technischen Universität. Luisa wohnt bei ihr, unweit der Arminius-Markthalle.

Obwohl noch so jung, ist Luisa Menzen schon weit herumgekommen. In Gütersloh aufgewachsen, ging die Familie nach Mailand, als Luisa 13 Jahre alt war. Der Vater unterrichtete dort an der Deutschen Schule.

Künstlerische Neigungen hat Luisa schon als Kind verspürt. Die Eltern fördern sie. In Ost-Westfalen tanzt Luisa Menzen in der rot-weißen Tanzgarde. Sie singt im Chor und tritt in Musicals auf. In der Hauptstadt der Lombardei besucht Luisa die Deutsche Schule. Das berühmte Piccolo Teatro ist ihr zweites Wohnzimmer. „Wir wohnten gleich nebenan“, so Luisa Menzen. Sie begeistert sich für Stücke von Goldoni, Gorki und Robert Wilson.

Noch vor dem Abitur nimmt Luisa Menzen Unterricht an der privaten Schauspielschule „Quelli di Grock“. Über eine der vielen Künstleragenturen, die es in der norditalienischen Modestadt gibt, kommt die junge Frau zum Werbefilm. Sie dreht Werbespots für Mode, Kosmetik – und Vespa. Sie modelt. Aber alles das genügt Luisa Menzen nicht. „Ich wollte hinter die Kulissen des Business blicken“, sagt sie. Menzen studiert in Mailand Kommunikationswissenschaften und setzt ihre Ausbildung zur Schauspielerin nach den Vorlesungen fort. Am „Centro Teatro Attivo“ lernt sie ihre spätere Mentorin Lara Francischetti kennen, spielt in deren Theaterkompanie „Spazio Verticale“, die sich dem russischen Theater verschrieben hat. Francischetti vermittelt Luisa nach New York an das „Russian Arts Theater and Studio“. 2015 tritt Luisa Menzen mit dem Ensemble auf Bühnen der Upper West Side auf.

Russische Literatur und russisches Theater lassen die junge Frau nicht mehr los. Ihre Lieblingsrolle ist die der Nina in Tschechows Möwe, ihre Traumrolle die der Irina Nikolajewna im selben Stück. „Aber dafür bin ich noch zu jung“, meint Luisa Menzen.

Und jetzt also Berlin und Moabit; von Moabit ist Menzen begeistert. „Eine eigene kleine Stadt in einem großen und weiträumigen Berlin, mit vielen kleinen Cafés und so multikulti. Das finde ich ganz toll.“

Zurzeit nimmt sie an Workshops des erfahrenen Theaterpädagogen Jurij Anschitz teil, arbeitet mit in der Akademisch-Musischen Verbindung Berlin und ist Ko-Leiterin eines Berliner Improvisationstheaters.

Wie lange sie bleiben wird, kann Luisa Menzen nicht sagen. Ihr Koffer steht immer bereit, um für ein Engagement, ein „Projekt, das mich weiterbringt“, um die Welt zu reisen. „So ganz bin ich nicht hier.“ KEN

Luisa Menzen in ihrem Moabiter Lieblingscafé. | Foto: KEN
"Berlin stand schon immer auf meiner Städteliste." Luisa Menzen erkundet das Theaterleben der Stadt. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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