Reederei Riedel bietet jetzt Touren zum Müggelsee an

Reederei-Chef Lutz Freise auf dem Balkon der Firmenzentrale. | Foto: Ralf Drescher
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Oberschöneweide. Wo vor einem Vierteljahrhundert das Rundfunkareal war, werden jetzt Kaffeetüten, Sektflaschen und Brötchen verladen. Vom Hafen Oberschöneweide aus starten die Ausflugsschiffe der Reederei Riedel seit zwei Jahren zu ihren Touren durch die Stadt.

Geschäftsführer Lutz Freise hat vom Balkon seines Verwaltungsgebäudes einen guten Blick auf den neu gebauten Hafen am Spreeufer. Alle Anlegestege sind leer, die Schiffe unterwegs, nur die für eine Charterfahrt eingeplante Spree-Lady schaukelt noch am Steg.

Seit April 2012 hat die vor gut 40 Jahren im Berliner Westen gegründete Reederei ihre neue Heimat in Oberschöneweide. Bis dahin lagen die Schiffe im Urbanhafen, die Verwaltung war in einer Ladenwohnung untergebracht. "Wir haben erstmals seit Firmengründung eine wirkliche Heimat gefunden", freut sich Geschäftsführer Freise.

Neben Stegen für alle 16 Schiffe gibt es eine Werkhalle mit Platz für Tischlerei und Metallbauwerkstatt, in einer Halle können die Fahrgastschiffe im Winter bis zur Wasserlinie bearbeitet werden. Nur noch für größere Reparaturen muss Freise sie in die Werft schicken.

Kurz nach dem Umzug konnte er zwar seine beliebten Stadtrundfahrten und die Brückentouren durch den Landwehrkanal anbieten, Touren durch den neuen Heimatbezirk blieben ihm und seinen Mitarbeitern jedoch verwehrt. "Wir hatten in Treptow-Köpenick keinen einzigen Steg, an dem wir anlegen konnten", erzählt er. Stege sind nämlich regelrecht Goldstaub für den Reeder. Während ein gebrauchtes Fahrgastschiff schnell gekauft ist, gibt es für einen Anlegesteg ein kompliziertes Genehmigungsverfahren, neue Genehmigungen werden nur selten erteilt.

Mit Saisonbeginn startet jetzt, zwei Jahre nach dem Umzug, endlich die Tour "Auf der Spree gen Osten". Die führt zweimal pro Woche, jeweils dienstags und sonntags, von der O 2 -World in Friedrichshain über Oberschöneweide zum Müggelsee und zurück. Gehalten wird an der Anlegestelle Kaisersteg, am Bio-Hotel Essentis, am Best Western Hotel Schloss Köpenick und in "Rübezahl". Möglich wird das durch Vereinbarungen mit den Stegeigentümern. Gern würde Lutz Freise auch das modernste Fahrgastschiff der Reederei, die "Sun Cat III", einsetzen. Das kleine Klubschiff mit Platz für 49 Passagiere wird derzeit umgerüstet. Damit das Solarboot als Fahrgastschiff zugelassen werden kann, müssen Feuerlöschanlage sowie Auftriebshilfen eingebaut und einige Umrüstungen erfolgt sein. Sobald alle Genehmigungen erteilt sind, wird Berlins erstes ausschließlich mit Sonnenkraft angetriebenes Fahrgastschiff auch auf Köpenicker Gewässern zu sehen sein.

Andere Ideen sind noch Zukunftsmusik. So möchte Lutz Freise den Hafen ab 2015 für Publikum zugänglich machen, einen Skulpturengarten einrichten und die kleine hauseigene Galerie öffnen. Vor der Zeit als Reeder hatte er mit Kunsttransporten sein Geld verdient und selbst das eine oder andere Werk gekauft. Und Bezirksplänen, den Uferwanderweg am Hafen vorbei zu führen, steht er offen gegenüber. Das Becken soll dann noch eine Klappbrücke erhalten, damit Spaziergänger nicht den Umweg um den Hafen laufen müssen.

Wissenswertes unter www.reederei-riedel.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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