„Harry, scheiße, wir sind aufgestiegen!“: 1. Squash Club Berlin feiert Jubiläum

Jonathan Kedziorski vom 1. SCB ist ein schönes Beispiel dafür, dass die Faszination Squash tatsächlich auch noch Kinder und Jugendliche ereilen kann. | Foto: Michael Nittel
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Reinickendorf. Am 12. August feiert der 1. Squash Club Berlin mit einem Nostalgie Cup und der diesjährigen Clubmeisterschaft im Airport Squash, Rue Charles Calmette 11D, sein 40-jähriges Bestehen.

Auf dieses Jubiläum können die Reinickendorfer auch deshalb besonders stolz sein, weil sie – wie es der Name schon verrät – tatsächlich der erste Verein in der Hauptstadt waren, in dem man dem kleinen Kautschukball hinterher jagen konnte.

Am 25. Januar 1977 hatten sich sieben squashbegeisterte Menschen zusammen gefunden, um den 1. Squash Club Berlin zu gründen – unter ihnen auch die ersten beiden 1. Vorsitzenden des Klubs, Reiner Löhr und Jörg Neitzel. Unter den Mitbegründern war auch Richard Henninger, der 1976 das erste Squashcenter in Berlin, das heutige Sportcenter Wittenau, eröffnete und als Besitzer, Manager, Telefon- und Reinigungskraft sowie Gastronom in Personalunion betrieb. Nach Manfred Ribertz, der 1979 die Leitung des Klubs übernommen hatte, folgte mit Ralf Liebig im Dezember 1980 ein 1. Vorsitzender, der in den Anfangsjahren und auch heute noch die Berliner Squashszene entscheidend prägte.

Engländer halfen kräftig bei der Etablierung mit

Die erste Berlinliga der Männer gründete sich 1979 und beherbergte neben zwei Mannschaften vom 1. SC Berlin vier weitere Klubs sowie mit der British Army und der Air Force zwei Gastmannschaften. Die Engländer halfen damals im Übrigen sehr, den Squashsport in Berlin zu etablieren. Bei den Damen waren neben dem 1. SCB zwei weitere Berliner Klubs sowie die beiden britischen Frauenmannschaften vertreten. Die Damen des Klubs gaben und geben in Berlin den Ton an. Die drei Damen, die den ersten Ligatitel für den 1. SCB überlegen gewannen, waren Lynne Katsikas, Rita Karge und Waltraud Lache. Beim ersten Ranglistenturnier in Berlin Anfang 1980 verlor das Gründungsmitglied Jörg Neitzel erst im Finale gegen Hansi Seidel, der später auch zur 1. SCB-Familie zählen sollte.

Nach der langen Ära von Ralf Liebig als 1. Vorsitzenden löste ihn Dieter Mießen 1991 als Präsidenten ab und startete eine neue Ära: Im Fokus stand fortan die Jugendarbeit. Gemeinsam mit den Jugendtrainern Harry Hergert und Michael Loff, die auch heute noch für den Nachwuchs zuständig sind, sowie Bernd Neumann begründete Mießen goldene Zeiten. Viele Mannschaftstitel und Einzelmeister im Jugendbereich waren die Folge. Um die Herren- und Damenteams wurde es zu dieser Zeit etwas ruhiger. In der Saison 2004/2005 erntete man aber die Früchte der guten Jugendarbeit und stieg nach einer langen Durststrecke mit Thorsten Leuschel, Carsten Sonnabend, Karsten Pfuhl sowie den Eigengewächsen Sascha Loff, Andreas Ziemer, Christian Frick und Sven Köppen in die Regionalliga auf. Ab 2011 gingen – nach kurzer Durststrecke – dann fast alle Meisterschaften im Damen- und im Jugendbereich auch wieder an den 1. SCB. In der Saison 2011/12 erreichten die Herren sogar die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord.

„Scheiße, trotzdem herzlichen Glückwunsch.“

Legendär der Anruf von Sportwart Andy Ziemer aus Bonn beim damaligen Präsidenten Harry Hergert. Ziemer: „Harry, scheiße, wir haben die Aufstiegsrunde gewonnen und sind aufgestiegen“. Hergert: „Scheiße, trotzdem herzlichen Glückwunsch.“ Das Abenteuer 2. Bundesliga dauerte immerhin zwei Jahre. In der Saison 2013/2014 musste man dann aber den hohen sportlichen und logistischen Ansprüchen Tribut zollen und stieg wieder ab. Auch an der Klubführung gab es einen Wechsel. Oliver Willhaus übernahm das Präsidentenamt von Karsten Pfuhl. Mit ihm bestieg erstmals ein Mitglied aus der eigenen Jugend den Präsidentenstuhl.

Da allen Squashvereinen – nicht nur in Berlin – der Nachwuchs abhandenkommt, steht die Suche nach interessierten Mädchen und Jungen im Fokus der Vereinsarbeit. „Wir wollen deutlich mehr jugendliche Mitglieder gewinnen, damit der Fortbestand des Klubs gesichert werden kann“, verrät der 1. Vorsitzende Oliver Willhaus. „Aktuell versuchen wir, mit einem kostenfreien Jugendtraining, Jugendliche für unseren Sport zu begeistern.“ Dieses Training wird samstags in der Zeit von 10.15 bis 11.45 Uhr in der Squashanlage Wittenau angeboten und läuft noch bis Ende August. min

Nähere Informationen gibt es unter www.1scb.com.
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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