Zeichen für menschliches Wohnen: Das neue Rudower Wandbild ist das vierte einer weltweiten Street-Art-Kampagne

Ein riesiges Graffito schmückt die Wand des Hauses an der Lieselotte-Berger-Straße 25. | Foto: Schilp
  • Ein riesiges Graffito schmückt die Wand des Hauses an der Lieselotte-Berger-Straße 25.
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Rudow. Aus der grauen Großstadtwüste erhebt sich der Kopf eines breit lächelnden Mannes. Auf dem Kopf trägt er eine Krone, gebildet aus einem mit Bäumen bewachsenen, palastartigen Gebäude. An der Lieselotte-Berger-Straße 25 im Rudower Frauenviertel ist das nagelneue Wandbild zu sehen.

Die Geschichte des Riesen-Graffitos ist interessant. Auf den Weg gebracht hat es die Aktion die „Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.“ (Dgvn), bundesweite Anlaufstelle für alle, die sich für die Vereinten Nationen (UN) interessieren.

„Wir waren im vergangenen Herbst mit einer Journalistendelegation bei der Habitat-III-Konferenz in Ecuador“, berichtet Alfredo Märker von der Dgvn. Das UN-Habitat ist das Programm der Vereinten Nationen für Stadtentwicklung. Angesichts der weltweit immer stärker werdenden Landflucht geht es vor allem darum, in den großen Städten menschenwürdige Zustände und Siedlungen zu schaffen. Zum UN-Habitat gehört auch ein Jugendbeirat mit Mitgliedern aus allen fünf Kontinenten, der sich für gleichberechtigte Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten junger Menschen stark macht.

Während der Konferenz hatte Märker die Idee, diese Jugendlichen nach Berlin einzuladen. Weil der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) ebenfalls Gast der Großveranstaltung in Ecuador war, hatte Märker kurze Wege und konnte den Politiker schnell von seinem Vorhaben überzeugen.

So kamen zwölf junge Leute Mitte Februar nach Berlin, um die deutsche Hauptstadt kennenzulernen. Und sie wollten ein Zeichen setzen – in Form eines Wandbildes. Gemeinsam mit dem Bonner Künstlerkollektiv 506 entwickelten sie ein Motiv, und während sie auf Besichtigungstour waren, gingen die Profi-Sprüher ans Werk. Gestellt bekamen sie nur das Material, die Arbeit erledigten sie ehrenamtlich.

Es sei gar nicht so einfach gewesen, eine passende Hauswand zu finden, sagt Märker. Das landeseigene Immobilienunternehmen berlinovo konnte schließlich helfen. Roland J. Stauber, Sprecher der Geschäftsführung, sagt dazu: „Wir fühlen uns der nachhaltigen Stadtentwicklung verpflichtet. Wir freuen uns daher sehr, dass wir das kreative internationale Jugendprojekt unterstützen können.“

Die Rudower Aktion ist übrigens nicht die einzige, sondern Teil einer globalen Street-Art-Kampagne. Auch Tunis, Istanbul und Nairobi hat der Jugendbeirat aus fünf Kontinenten bereits besucht und dort Wandbilder hinterlassen. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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