Das fliegende Klassenzimmer: Ausstellung zeigt Alternativen zu modularen Ergänzungsbauten für Schulen

Immer dasselbe in Grün: Ein genormter Berliner MEB, wie man ihn in Tempelhof-Schöneberg nicht haben will. | Foto: SenBJF
  • Immer dasselbe in Grün: Ein genormter Berliner MEB, wie man ihn in Tempelhof-Schöneberg nicht haben will.
  • Foto: SenBJF
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Noch bis zum 26. Mai zeigt die Ausstellung „dfK_das fliegende Klassenzimmer“ im Rathaus Schöneberg neue Perspektiven für das Bauen von Schulen.

Der Bezirk wächst. Das heißt: Es gibt auch mehr Schüler. Um rasch und kostengünstig reagieren zu können, plant der Senat sogenannte mobile Neubauten (MEB).

Der ausgewählte Typus, der erste steht auf dem Hof der Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof, gefällt indes nicht. Sie leisteten nichts in städtebaulicher Hinsicht. Sie seien kein Beitrag zur Baukultur und nicht flexibel, meint etwa Andreas Spieß vom bezirklichen Baumanagement. Stadtentwicklungs- und Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) hält die MEB-Lösung für „nicht so intelligent“. Sie Bauten gäben keine Antwort auf heutige pädagogische Herausforderungen, seien wenig praktisch und ästhetisch ansprechend.

Schulbauten müssten das pädagogische System abbilden, so Architektin Doris Gruber, die in der Hauptsache Schulhäuser entwirft. Die wichtigste Aufgabe der Bildung sei es, die Fähigkeit zur Demokratie zu entwickeln und die natürlichen Ressourcen wertzuschätzen, erläutert die Architektin Katharina Sütterlin, Mitglied der von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) einberufenen Expertengruppe zur „Schulraumqualität“. So sollten sich in den Grundrissen von Schulgebäuden die demokratische Strukturen widerspiegeln: in Begegnungs-, Bewegungs- und Freiräumen.

Auf der Suche nach Alternativen hat das Bezirksamt „einen Hilferuf“ an die Technische Universität Berlin beziehungsweise an deren Fachgebiet Gebäudetechnik und Entwerfen gesandt. Die Kooperation wurde dankbar angenommen, auch weil Schulbau mittlerweile wieder ein Thema der Hochschulausbildung für Architekten ist.

15 angehende Architekten im Masterstudiengang beschäftigten sich ein Semester lang, von Oktober 2016 bis Februar 2017, mit der Entwicklung von Alternativen für die MEB. Sie orientierten sich zum einen am Leitfaden der Expertengruppe, zum anderen an den realen Gegebenheiten an zwei Schulstandorten in Tempelhof-Schöneberg.

Die gelieferten Modelle seien nicht alle realistisch, aber viele von ihnen verwertbar, lobt Andreas Spieß. Stadtrat Oltmann spricht von erfrischenden Ideen. „Die Entwürfe zeigen die Vielfalt der Möglichkeiten.“ Viele bestünden bis zu 50 Prozent aus Holz und sorgten so für ein besseres Raumklima als die MEB, ergänzte Oltmann.

„dfK_das fliegende Klassenzimmer“ ist in der Verwaltungsbücherei des Rathauses Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, Raum 1116 und 1117, täglich von 12 bis 19 Uhr zu sehen; Eintritt frei. KEN

Der Bericht der Expertengruppe ist unter http://asurl.de/13d7 zu finden.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 186× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 162× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 223× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 603× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.