Damit es weiter vorwärts geht: Neues Handlungskonzept für den Schöneberger Norden erarbeitet

Die Bewohner sollen selbst entscheiden, wie es im Kiez weitergeht, etwa im Gremium des Quartiersrats. | Foto: KEN
  • Die Bewohner sollen selbst entscheiden, wie es im Kiez weitergeht, etwa im Gremium des Quartiersrats.
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Schöneberg. Annähernd 60 Seiten stark ist das neue Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) für das Quartiersmanagement Schöneberger Norden. Es zeigt die Besonderheiten des Viertels und definiert die weitere Arbeit des Quartiermanagements, damit es im Stadtteil weiter vorwärts geht.

Das 80,4 Hektar große innerstädtische Quartier mit der Potsdamer Straße als zentraler Nord-Süd-Achse ist von Gegensätzen geprägt. Straßenzüge mit Gründerzeitbauten liegen neben in den 60er-Jahren entstandenen Wohnhäusern. Während sich an der östlichen Bülowstraße die kreative Film- und Medienbranche und an der Potsdamer Straße überregional bedeutsame Unternehmen wie die Commerzbank oder die Telekom niedergelassen haben, ist entlang der Kurfürstenstraße und in ihren Seitenstraßen das horizontale Gewerbe mit all seinen negativen Begleiterscheinungen führend. Einzelhandel und Gastronomie orientieren sich in ihrem Angebot an der wenig kaufkräftigen Bevölkerung.

Diese ist ein buntes Gemisch und verhältnismäßig jung. Rund 64 Prozent der gut 17 000 Kiezbewohner haben einen sogenannten Migrationshintergrund. Die größte Gruppe der Bewohner ohne deutschen Pass stellen mit 37,5 Prozent die Türken, gefolgt von EU-Bürgern, Arabern sowie Menschen aus dem früheren Jugoslawien und der früheren Sowjetunion.

Fast jeder Zweite ist jünger als 36 Jahre. Gleichzeitig hat gegenüber 1999 die Zahl der Kinder und Jugendlichen um vier Prozent abgenommen, während der Anteil der Senioren von 9,2 auf 12,6 Prozent gestiegen ist.

„Große Teile der Wohnbevölkerung, auch viele Jugendliche, sind weiterhin von Arbeitslosigkeit betroffen“, so das Quartiersmanagementteam der Arbeitsgemeinschaft für Sozialplanung und angewandte Stadtforschung. Das Team mit Peter Pulm, Remzi Uyguner und Alexander Meyer sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber: Da sind die Veränderungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt, die auch vor dem Schöneberger Norden nicht Halt machen, da ist das Thema „Flüchtlinge“ und damit verbunden die Anforderungen an die beiden Grundschulen und da ist nicht zuletzt das benachbarte Quartiersmanagement (QM) Magdeburger Platz, das seine Arbeit zum Jahresende einstellt.

Mittelfristig hat sich das Schöneberger QM mehrere Ziele gesteckt. Dazu gehören der Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements, die Begleitung von Akteuren in unterschiedlichen Netzwerken, die „erfahrungsgemäß stagnieren, wenn tragende Kräfte ausscheiden“, die Bürgerbeteiligung an Bauprojekten und viel Öffentlichkeitsarbeit.

Damit das bisher Erreichte gesichert bleibt, hat das QM Schöneberger Norden Handlungsschwerpunkte gesetzt. Sie alle haben das Ziel, Angebote, Nachbarschaften und die unterschiedlichen Akteure vor Ort zu unterstützen; sei es bei der Bildungsoffensive, in Erziehungsfragen, bei Angeboten für benachteiligte Kinder und Jugendliche, bei den Unternehmensnetzwerken und beim Projekt „Boulevard Potsdamer Straße“, bei Themen der Gesundheit, des Sports oder beim Hinarbeiten auf eine „konfliktfreie Koexistenz“ in der von Straßenprostitution belasteten Kurfürstenstraße. KEN

Das IHEK findet sich im Netz unter http://asurl.de/12p6. Das Vor-Ort-Büro des Quartiersmanagements, Pallasstraße 5, ist dienstags von 10.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 16.30 bis 18.30 Uhr oder nach Vereinbarung unter  23 63 85 85 und qm@ag-spas.degeöffnet.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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