Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf wird 500 Jahre

Zu den Aufgaben der "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf" gehört auch die Hege und Pflege der Fischbestände. | Foto: privat
  • Zu den Aufgaben der "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf" gehört auch die Hege und Pflege der Fischbestände.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Michael Uhde

Spandau. Ein nicht alltägliches Jubiläum feierte die "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf" am 11. Januar auf dem historischen Terrain der Zitadelle. Vor 500 Jahren hatte Kurfürst Joachim I. am Donnerstag nach dem Heiligen Dreikönigstag 1515 die selbstständigen Fischereirechte an die Kietzer Fischer in Spandau verliehen. Und daran hat sich bis zum 500. Jubiläum nicht geändert.

"Das historische Dokument befindet sich noch heute in unserem Besitz", sagt Rainer Oelhardt, erster Vorsitzender und Geschäftsführer der "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf". Die hat heute ihren Sitz an der Weißenburger Straße 43 in der Wilhelmstadt.

Zur fast achtstündigen Jubiläumsfeier konnte Oelhardt im Gotischen Saal der Zitadelle zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Zu denen gehörten neben Sabine Toepfer-Kataw (CDU), Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz und Christian Gaebler (SPD), Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) und sämtliche Spandauer Stadträte. Vertreten waren ebenso der Deutsche Fischereiverband, der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin, der Verband der Deutschen Binnenfischerei sowie mit Susanne Jürgensen und ihrem Stellvertreter Jens Puchmüller das Fischereiamt Berlin.

Oelhardt erinnerte beim Festakt an wichtige Ereignisse in der langen Tradition der Spandauer Fischer. So seien 1560 mit Baubeginn der Zitadelle alle damals 29 Kietzer Fischer kurzerhand auf die freie Stelle am wendischen Burgwall außerhalb der Stadtmauer umgesiedelt worden. 1813 habe dann der französische Kommandant die Räumung des Burgwalls und die Umsiedlung der Kietzer auf das "wüste Gelände auf dem Tiefwerder" als neuen Wohnsitz angeordnet. "Im Grundbuch von Tiefwerder wurden die 29 Kietzer als Fischereigutsbesitzer mit fortlaufenden Nummern eingetragen", sagte Oelhardt.

1815 war ein sehr wichtiges Jahr für die Spandauer Fischer. Die Kietzfischer vollziehen den Zusammenschluss zur "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf". Diese Fischergemeinschaft beinhaltet 29 Fischereiberechtigungen aus Tiefwerder und 15 Fischereiberechtigungen aus Pichelsdorf, deren Existenz noch heute besteht.

Auch 2015 ist die Weißenburger Straße 43 Anlaufstelle für alle Angler, die einen Angelschein für die von der Fischersozietät betreuten Gewässer in Berlin und Brandenburg benötigten. "Das umfasst Spree und Havel von der Mühlendammschleuse in Berlin-Mitte bis zu Mühlendammschleuse in Brandenburg an der Havel", sagt Oelhardt. Das heutige Aufgabengebiet der Fischersozietät bestehe zudem in der Hege und Pflege der Fischbestände. Deshalb würden seit Jahrzehnten Fische in der Havel ausgesetzt und bei zu großen Weißfischbeständen abgefischt.

Weitere Informationen über die "Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf" gibt es unter www.fischersozietaet.de.
Michael Uhde / Ud
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 93× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.