Deutschlandstipendium fördert engagierte Studenten

Bontu Guschke und ihr Mentor und Förderer Oliver Schmidt, Geschäftsführer des Unternehmens Hultgren. | Foto: Andy Küchenmeister
  • Bontu Guschke und ihr Mentor und Förderer Oliver Schmidt, Geschäftsführer des Unternehmens Hultgren.
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Berlin. Wer über den Tellerrand schaut, der kann viel lernen. Das finden sowohl die Deutschlandstipendiatin Bontu Guschke als auch ihr Mentor und Förderer Oliver Schmidt, Geschäftsführer des Unternehmens Hultgren Nachhaltigkeitsberatung.

Seine Firma ist Mitglied des Netzwerks Unternehmertum der Freien Universität Berlin (NUFUB), einer Gemeinschaft aus Unternehmern und Gründungsexperten, die jährlich zwei bis drei Deutschlandstipendien vergibt. Bontu Guschke hat durch ihr Engagement für Flüchtlinge im Projekt „Über den Tellerrand kochen“ eines der begehrten Stipendien erhalten.

Ihr Vater stammt aus Äthiopien, ihre Mutter kommt aus Deutschland. Sie fand es schade, dass zwischen Deutschen und Flüchtlingen kaum Kontakt bestand. So nutzte sie zusammen mit drei Mitstudierenden im Jahr 2013 den Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität, um ein Kochbuch mit Rezepten von Flüchtlingen zu entwickeln.
„Der Grundgedanke war, zusammen zu kochen, die Rezepte und Geschichten der Flüchtlinge zu sammeln und in einem Buch zu veröffentlichen“, erzählt die Studentin der Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Das Projekt wurde im Rahmen des Wettbewerbs ausgezeichnet und ist seitdem gewachsen. 2014 erschien das zweite Kochbuch „Rezepte für ein besseres Wir“.

Die Kochkurse, bei denen Flüchtlinge Drei-Gänge-Menüs aus ihrer Heimat kochen, sind ein voller Erfolg. „Eine Gruppe von um die zwölf Leuten lernt vom Chefkoch oder der Chefköchin, wie die Gerichte mit originalen Zutaten gekocht werden“, sagt Bontu Guschke. Es gehe aber auch darum, die Kultur des jeweils anderen kennenzulernen und sich auszutauschen.

Um Austausch geht es auch beim Deutschlandstipendium, das seit dem Sommersemester 2011 an Studierende vergeben wird, deren Werdegang herausragende Leistungen im Studium und im Beruf erwarten lässt. Mitförderer Oliver Schmidt, der auch Gründungsberater ist, stand Bontu Guschke von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite. Die 22-Jährige bringt ihre Sicht als junge Gründerin ein, Oliver Schmidt teilt mit der Stipendiatin sein langjähriges Wissen im Bereich Social En-trepreneurship, dem Thema ihrer Bachelorarbeit. Auch er ist begeistert vom Wissens-transfer in beide Richtungen: „Die Zusammenarbeit mit Bontu und ihr Projekt haben meine Perspektiven erweitert, meinen Blick auf Arbeit, Projekte und eigentlich auch das Leben.“

Die finanzielle Förderung ist der zweite große Baustein des Deutschlandstipendiums. Seit dem Wintersemester 2014/15 erhält Bontu Guschke 300 Euro monatlich, die zur einen Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von privaten Stiftern wie Oliver Schmidt und dem NUFUB stammen. Bontu Guschke gelingt es durch die finanzielle Unterstützung, Studium und soziales Engagement unter einen Hut zu bringen.

Die Community von „Über den Tellerrand kochen“ ist mittlerweile auf rund 100 aktive Mitglieder angewachsen. Sogenannte Champions entwickeln im Team Ideen über das Kochen hinaus wie Gardening- oder Fußball-Projekte. Durch den deutschlandweiten Erfolg des Kochbuchs wird inzwischen auch in anderen Städten über den Tellerrand gekocht. Mitstreiter sind herzlich willkommen. sr

Weitere Informationen gibt es auf www.deutschlandstipendium.de und www.ueberdentellerrand.org.

Autor:

Stefanie Roloff aus Friedenau

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