Alt-Treptow. Vor 26 Jahren hätte man hier noch eine die Mauer vor der Haustür gehabt. Im Gartenhof Kiefholzstraße zogen jetzt die ersten Mieter ein.
Statt symbolischer Schlüssel gab es vom Vorstand der Gewobag Kiefernbäumchen und Gießkannen für die ersten Bewohner. Der Chor der nahen Kiefholz-Grundschule sang fröhliche Lieder und Bürgermeister Oliver Igel (SPD) begrüßte die Neutreptower persönlich. „Die 98 Wohnungen der Gewobag zeugen vom Engagement der kommunalen Vermieter, die dringend nötigen bezahlbaren Wohnraum im Bezirk schaffen. Der Bezirk kommt dem seit Monaten entgegen, indem Baugenehmigungen für Wohnraum zügig bearbeitet werden“, sagte Igel während der Übergabe.
Zu den ersten neuen Mietern gehören Monika Sieber-Burkhardt und Hans-Georg Sieber. Die beiden Senioren haben 26 Jahre lang in Charlottenburg gewohnt. „Die Eigentumswohnung dort war uns zu groß geworden. Wir haben uns mehrere Wochen umgesehen, unter anderem auch in Spandau und Tempelhof“, sagt Hans-Georg Sieber. „Den Ausschlag haben dann die gute Verkehrsanbindung und der nahe Treptower Park gegeben“, ergänzt Ehefrau Monika Sieber-Burkhardt. Spontan laden sie den Bürgermeister zu einer Stippvisite in ihr neues Zuhause ein.
Das Areal des Gartenhofs an der Kiefholzstraße war viele Jahrzehnte eine Brache. Der dort befindliche Wohnblock wurde im Juni 1944 durch eine britische Bombe zerstört und nach dem Krieg wegen der unmittelbaren Lage im Grenzgebiet zu Neukölln nicht wieder bebaut. Grundsteinlegung war im Sommer 2014, im Februar wurde Richtfest gefeiert. Die 98 Wohnungen sind zwischen 40 und 100 Quadratmeter groß, ein Fünftel davon wurden mit Fördermitteln errichtet und wird deshalb zu Mieten von 6,50 Euro je Quadratmeter kalt angeboten. Bisher wurden 82 Wohnungen vermietet. Der Neubau hat rund 15 Millionen Euro gekostet. In Berlin und Brandenburg vermietet die Gewobag, ein kommunales Wohnungsunternehmen, insgesamt rund 58 000 Wohnungen. RD
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