Dünndarm für die Speiseröhre: Premiere einer erfolgreichen Transplantation

Jürgen Hochberger (links), Chefarzt für Gastroenterologie, und Martin Loos (rechts), Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, sorgten mit weiteren Kollegen dafür, dass Helmut Krahl der Kuchen wieder schmeckt. | Foto: Vivantes/Dirk Hasskarl
  • Jürgen Hochberger (links), Chefarzt für Gastroenterologie, und Martin Loos (rechts), Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, sorgten mit weiteren Kollegen dafür, dass Helmut Krahl der Kuchen wieder schmeckt.
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Friedrichshain. Helmut Krahl bekommt ein Stück Kuchen. Er kann ihn schon deshalb genießen, weil Essen bis vor kurzem ein großes Problem für ihn war.

Dass es gelöst werden konnte, verdankt der 61-Jährige einem Ärzteteam des Vivantes Klinikums im Friedrichshain, geleitet von Professor Jürgen Hochberger und Professor Martin Loos.

Sie führten bei ihm die erste erfolgreiche Transplantation von Dünndarm-Schleimhaut in die menschliche Speiseröhre durch. Sie dient als Schutz für eine ehemalige Wundfläche.

Helmut Krahl war 2015 ein Krebsgeschwür an der Schleimhaut der oberen Speiseröhre entfernt worden. Nach der Operation bildete sich eine starke Narbe, die die Nahrungsaufnahme schwerwiegend beeinträchtigte. Bisher gängige Behandlungsmethoden änderten daran nichts. Deshalb entschieden sich die Mediziner für das Dünndarm-Experiment, das sie zuvor in Kooperation mit verschiedenen Kliniken, Hochschulen und Instituten vorbereitet hatten. Die Schleimhaut sei dem Patienten entnommen und speziell präpariert worden, erklärt Professor Hochberger. Anschließend wurde sie per Endoskop in die Speiseröhre eingesetzt und fixiert.

Das passierte im Dezember. Danach musste zunächst abgewartet werden, ob der Eingriff das gewünschte Ergebnis gebracht hatte. Nach mehr als zwei Monaten sieht das so aus. Denn inzwischen ist die Dünndarmschleimhaut angewachsen.Der Appetit von Helmut Krahl dient als weiterer Beweis.

Das Wichtigste sei doch, wieder normal mit der Familie, Freunden und Kollegen essen zu können, ansonsten sei man doch sozial etwas isoliert, freut er sich. Zu seinem Geburtstag habe es eine Schwarzwälder Kirschtorte gegeben. "Herrlich." tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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