Gesundbrunnen. Die Wohnungsbaugesellschaft Degewo will am Gleimtunnel in der Graunstraße 13 ab Herbst ein Gebäudekomplex mit 114 Wohnungen bauen.
Für das Neubauprojekt wurde das schon seit sechs Jahren leerstehende Seniorenheim abgerissen. Die St. Elisabeth Diakonie hatte hier das Elisabeth-Seniorenzentrum Gesundbrunnen betrieben. Die Degewo fand jahrelang keinen Nachmieter. Zudem war in dem 1977 errichteten Bau Asbest verbaut worden.
Doch bevor auf dem Grundstück Wohnungen gebaut werden können, muss der Bebauungsplan geändert werden. Der B-Plan von 1979 sieht nämlich für das Areal Graunstraße / Gleimstraße die Zweckbestimmung Seniorenwohnen und Seniorenwohnheim vor. Um ein Wohnhaus zu errichten, muss der B-Plan III-146 in "allgemeines Wohngebiet" geändert werden. Der Bauausschussvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung Frank Bertermann von den Grünen wundert sich deshalb über die Ankündigung der Degewo, ab Herbst dort 114 Wohnungen zu bauen. "Es gibt bisher weder einen Bauantrag noch ein bekanntes Änderungsverlangen zum Bebauungsplan. Die Degewo sollte mit offenen Karten spielen", so der Grünen-Politiker.
Planungen fortgeschritten
Auf Anfrage zum B-Plan-Problem teilte die Degewo mit, dass die "Zweckbestimmung Seniorenwohnen bei der Planung für einen Neubau berücksichtigt wird", so Degewo-Sprecher Lutz Ackermann. Also soll erstmal ein Seniorenwohnheim gebaut und später Wohnhaus werden? "Das wird man dann genauer sehen", sagte Ackermann etwas rätselhaft.
Die Planungen für das Wohnhaus, das wohl erstmal Seniorenheim heißen soll, sind schon weit fortgeschritten. Es ist das einzige Neubauvorhaben der Degewo im Bezirk Mitte. Das kommunale Wohnungsunternehmen investiert insgesamt 15 Millionen Euro an dem Standort. Geplant sind vor allem Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen, die dann zwischen sieben und zehn Euro Kaltmiete pro Quadratmeter kosten werden.
Dirk Jericho / DJ
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