Der Bezirk altert schneller: Politik muss auf den demografischen Wandel reagieren

Treptow-Köpenick. Berlin wird immer älter, und im Bezirk Treptow-Köpenick ist das schon jetzt zu spüren. Deshalb hat der Bezirk jetzt ein demografisches Handlungskonzept vorgelegt.

Während berlinweit rund 19 Prozent der Bewohner über 65 Jahre alt sind, sind es bei den fast 246 000 Einwohnern von Treptow-Köpenick schon 24 Prozent. Bis zum Jahr 2030 wird sich der Anteil der Älteren im Bereich von 65 bis 80 Jahren um 40 Prozent, der Anteil der über 80-Jährigen in der Gesamtbevölkerung sogar um 140 Prozent erhöhen, und das bei insgesamt wachsenden Einwohnerzahlen.

„Der demografische Wandel ist in unserem Bezirk bereits angekommen. Er wird zum politischen Programm für die gesamte Verwaltung. Wir müssen das bei der Entwicklung künftig konsequent berücksichtigen“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Weil immer mehr Menschen, die erst lange nach der Wende in den Ruhestand gehen konnten, jetzt wegen fehlender Arbeitsjahre niedrige Altersrenten beziehen, wird das auch zum sozialen Problem. „Rund 500 Menschen kommen jedes Jahr wegen niedriger Renten als Grundsicherungsempfänger hinzu“, sagt der für Soziales zuständige Stadtrat Gernot Klemm (Die Linke).

Als Schlussfolgerung hat der Bezirk mehrere Handlungsfelder definiert, die künftig ressortübergreifend betrachtet werden sollen. Dazu zählen Leben im Alter, Kinder, Jugend und Familien, Arbeit und Verwaltung, Gleichstellung und Teilhabe sowie bürgerschaftliches Engagement.

Die Prognosen sagen, dass die Bevölkerung bis 2030 um gut acht Prozent wachsen wird. In Ortsteilen wie Oberschöneweide und Adlershof steigt auch der Anteil junger Menschen bis 15 Jahre. Auch hier muss künftig reagiert werden, mit dem Bau von Kindertagesstätten und Schulen. „Der Wohnungsbau ist eine Seite, wir müssen uns auch verstärkt um Infrastruktur wie Schulen und Kitas kümmern“, sagt der für Stadtentwicklung verantwortliche Stadtrat Rainer Hölmer (SPD).

Um die anstehenden Probleme zu bewältigen, soll jetzt eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe gebildet werden. „Wir werden die BVV, die Seniorenvertretung und Bürger einbeziehen", so Bürgermeister Igel. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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