Architekten im Wettbewerb ums Postbankareal

Blick vom Hochhaus auf einen Teil des Postareals und seine Umgebung. | Foto: Frey
  • Blick vom Hochhaus auf einen Teil des Postareals und seine Umgebung.
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Kreuzberg. Vom Dach reicht der Blick über die Stadt und die nähere Umgebung. Der Fläche rund um das 22-stöckige bisherige Postbank-Hochhaus, das, einschließlich des Wolkenkratzers, soll ein neues Wohn- und Gewerbequartier werden.

Die Post hat das Areal am Halleschen Ufer 40-60, gegenüber dem U-Bahnhof Möckernbrücke, verkauft und wird 2016/17 ausziehen. Neuer Eigentümer ist die CG-Immobiliengruppe. CG steht für Christoph Gröner, Chef des Unternehmens. Was er dort vorhat, skizzierte er bei einer öffentlichen Veranstaltung am 29. August. Sie war gleichzeitig der Auftakt zu einem städtebaulichen Workshop, an dem sich sechs Architektenbüros beteiligen. Sie werden ihre Vorstellungen im November in einer Ausstellung präsentieren.

Vorgesehen ist auf dem Grundstück ein Neubauvolumen zwischen 50 000 und 70 000 Quadratmetern. Dazu kommen die 30 000 Quadratmeter des Hochhauses, das erhalten und zu einem Wohngebäude umfunktioniert werden soll. Christoph Gröner gebrauchte nicht nur dafür die Bezeichnung "Vertical Village" - frei übersetzt ein Dorf, das in den Himmel ragt. Relativ kleine, aber optimal geschnittene Wohnungen sollen entstehen. Gröners Lieblingsbeispiel war das 45-Quadratmeter-Appartement für den mobilen, einigermaßen jungen Großstadtbewohner. Dessen Aktionsfeld reiche weit über die eigenen vier Wände hinaus, ist der Investor überzeugt: "Er will Treffpunkte wie Cafés oder Chatrooms, aber vielleicht auch Arbeitsräume in seiner Umgebung." Die soll er mit dem Gewerbeangebot bekommen. Auf rund 30 Prozent taxiert der Eigentümer den Anteil von Büro- und Geschäftsflächen.

Die Miete in einer von ihm vorgestellten Musterbleibe werde zwischen 500 und 700 Euro liegen. Aber auch größere Objekte seien im Angebot. Rund 30 Prozent des Wohnungsanteils will die Wohnungsbaugesellschaft Degewo übernehmen und für einen Preis um die 6,50 Euro pro Quadratmeter anbieten. Dafür soll es Geld aus der Städtebauförderung des Landes Berlin geben.

Teil des Gesamtvorhabens ist außerdem der Bau einer neuen Kita sowie eines Sportplatzes für die benachbarte Clara-Grunwald-Schule. Den bestehenden Spiel- sowie Bolzplatz wird es weiter geben. Wenn das an der bisherigen Stelle nicht möglich ist, muss eine Ersatzfläche geschaffen werden. Bestandsgarantie hat außerdem das Robinienwäldchen, das in den vergangenen Jahrzehnten auf der Nordwestseite des Grundstücks entstanden ist.

Alle diese Vorgaben und dazu die zusätzliche Baumasse in der doppelten Größe des Hochhauses auf dem Grundstück unterzubringen, ist jetzt die Aufgabe der Architektenbüros. Gröners Firma gab ihnen schon einmal einige Ideenbeispiele zur Hand. Eines sieht zwei weitere Wolkenkratzer in ungefähr gleicher Höhe vor. Überzeugt zeigte sich der Eigentümer aber bereits jetzt, dass er seine Vorstellungen verwirklichen könne. "Aus unserer Sicht gibt es hier ein Baurecht."

Bei Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne) klang das anders. "Laut Planungsrecht handelt es sich bisher um eine Gewerbefläche mit Bedarf Postwesen", machte er deutlich. Bei Wohnungsbau müsste diese Vorgabe vom Bezirk geändert werden. Deshalb sehen manche BVV-Mitglieder Einflussmöglichkeiten, sowohl was den Umfang als auch die künftige Nutzung betrifft. Das Vertical Village wurde bereits als "modernes Wohnnomadentum" kritisiert.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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