Älter werden daheim: Gesundheitssenator legt Diskussionspapier vor

Rudolph Kujath von der Sophia GmbH zeigt auf einer Karte die Verbreitung älterer Menschen in Berlin, die von der Gesellschaft zu Hause betreut werden. | Foto: hari
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Marzahn-Hellersdorf. Die Zahl der Menschen im hohen Alter nimmt in Berlin in den kommenden Jahren rasant zu. Die Suche nach Konzepten hat begonnen.

Gegenwärtig leben in Berlin rund 140000 Menschen, die über 80 Jahre alt sind. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Menschen über 80 sich auf 270000 nahezu verdoppeln.

Besonders schnell wird im Berliner Vergleich die Zahl der Über-80-Jährigen im Bezirk steigen. Der Bezirk altert schneller als alle anderen Berliner Bezirke. Schon 2016 wird die Zahl der Personen über 75 Jahre mit rund 20000 im Vergleich zu 2012 um rund 50 Prozent gestiegen sein. Am stärksten wächst der Anteil der über 85-Jährigen mit fast 60 Prozent.

In einem Diskussionspapier zur Situation der Älteren stellt der Gesundheitssenator Marion Czaja (CDU) fest, dass in den zurückliegenden Jahren die Zahl der Heimplätze gewachsen. Bedarf an Nachbesserungen gibt es bei den Angeboten, auch sehr alten Menschen ein angemessenes Leben in ihrer eigenen Wohnung zu ermöglichen. Im kommenden Jahr will die Gesundheitsverwaltung ein Konzept vorlegen.

Regina Saeger, Vorsitzende der Seniorenvertretung des Bezirks, war an der Formulierung des Diskussionspapiers beteiligt und wirkt in der Arbeitsgruppe weiter mit. „Die Alten wollen am Leben noch beteiligt sein. Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen“, sagt sie.

Bei den Menschen, die um die 80 sind und älter, sei jedoch die Mobilität stärker eingeschränkt. „Wir müssen überlegen, ob die Wege zu den vorhandenen Stadteilzentren nicht zu weit sind“, erläutert sie. Auch die Betreuung und Kontakte zu Hause seien neu zu überdenken. „Viele Wohnungsgesellschaften haben die Zahl der Hausmeister oder Concierge aus Kostengründen wieder reduziert“, erklärt Saeger. Ansprechpartner im Haus seien aber besonders für die Alten wichtig.

Im Bezirk gibt es das in Berlin einmalige Angebot von „Sophia“. Die Gesellschaft bietet die Betreuung von Alten in ihren Wohnungen an. Das reicht von einem Notrufsystem über Kontakttelefonate bis zur Begleitung durch Ehrenamtliche beim Arztbesuch. Die Sophia GmbH wurde 2007 von Wohnungsgesellschaften gegründet, um älteren Menschen den Umzug in ein Senioren- oder Pflegeheim zu ersparen.

„Die Alten wollen möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung bleiben“, sagt Rudolf Kujath, Berater der Geschäftsführung von „Sophia“. Gegenwärtig betreut die Gesellschaft 155 alte Menschen. Ungefähr die Hälfte hiervon ist über 80 Jahre alt. hari

Rudolph Kujath von der Sophia GmbH zeigt auf einer Karte die Verbreitung älterer Menschen in Berlin, die von der Gesellschaft zu Hause betreut werden. | Foto: hari
Anette Steinicke gehört zu den Ehrenamtlichen bei „Sophia“, die den Kontakt mit älteren Menschen in ihren Wohnungen halten. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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