Tipps für die Erste Hilfe nach einem Unfall

30-mal Brustkorb drücken, 2-mal über Mund und Nase beatmen: Bewusstlose müssen nach einem Verkehrsunfall wiederbelebt werden. | Foto: Johanniter/Frank Schemmann
  • 30-mal Brustkorb drücken, 2-mal über Mund und Nase beatmen: Bewusstlose müssen nach einem Verkehrsunfall wiederbelebt werden.
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Nur jeder dritte Autofahrer in Deutschland weiß, wie er bei einem Unfall richtig Hilfe leistet. Das geht aus einer Studie von ADAC und Deutschem Roten Kreuz (DRK) hervor. Das ist zu wenig, denn gerade die ersten Minuten entscheiden im Ernstfall oft über Leben und Tod.

Die Regeln, die jeder kennen sollte, nennen Johanniter-Unfall-Hilfe und DRK:

  • Unbedingt helfen: Erste Hilfe zu leisten, ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine rechtliche Pflicht. Wer bei einem Autounfall mit Verletzten einfach weiterfährt, macht sich wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar.
  • Eigene Sicherheit beachten: "Wenn ich mich selbst in Gefahr bringe, ist niemandem geholfen", sagt Peter Sefrin, Bundesarzt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Das heißt: Warnblinker einschalten, eine Warnweste anlegen und nicht auf der Fahrbahn laufen. Auf der Autobahn sollten Helfer hinter der Leitplanke zur Unfallstelle gehen.
  • Unfallstelle absichern: Gerade auf Schnellstraßen passieren oft Folgeunfälle. Deshalb sollte die Unfallstelle sofort abgesichert werden. Dazu stellt der Ersthelfer das Warndreieck auf Landstraßen in 100 Metern, auf Autobahnen in 200 Metern Entfernung auf.
  • Notruf absetzen: Bei einem Verkehrsunfall mit Verletzten muss möglichst rasch die 112 gewählt werden. Ein grober Überblick genügt dabei: Wo ist der Unfall passiert, wie viele Personen sind verletzt, und sind Menschen bewusstlos?
  • Wiederbelebung: Bei einem Bewusstlosen sollten Helfer sofort kontrollieren, ob der Verletzte noch atmet. Ist das nicht der Fall, muss der Helfer schnell mit der Herz-Druck-Massage und der Beatmung beginnen. Dazu drückt er im Wechsel 30-mal auf den Brustkorb des Verletzten und beatmet ihn 2-mal über den Mund oder über die Nase.
  • Wunden versorgen: Nicht jede Wunde muss vom Ersthelfer versorgt werden. "Man sollte sich auf die stark blutenden Stellen konzentrieren", sagt Sefrin. Beim Versorgen ist wichtig, Handschuhe zu tragen und nur frisches Verbandzeug aus der Packung zu benutzen.
  • Motorradfahrer versorgen: Bei einem verunglückten Motorradfahrer kann der Helm zur Gefahr werden, weil zum Beispiel eine Beatmung mit Helm nicht möglich ist. Deshalb sollte dieser in diesem Fall abgenommen werden - aber sehr vorsichtig, falls die Halswirbelsäule verletzt ist.
  • Schock lindern: Bei Unfällen erleiden Betroffene oft einen Schock. Erste Anzeichen sind blasse Haut, starkes Zittern oder Schwitzen. Hier hilft es, wenn der Ersthelfer die Beine der Person erhöht lagert, damit Organe wie Herz und Gehirn ausreichend mit Blut versorgt werden.
  • Wärme spenden: Gerade im Schockzustand kühlen Unfallopfer schnell aus - auch an heißen Sommertagen. Deshalb sollten Ersthelfer Verletzte mit einer Wolldecke oder einer Rettungsfolie aus dem Verbandkasten zudecken. Die silberne Seite gehört nach unten.
  • Trösten und beistehen: Ein schwerer Verkehrsunfall ist für die Opfer - neben den körperlichen Verletzungen - auch eine große psychische Belastung. Deshalb ist es wichtig, dass der Ersthelfer tröstet und beruhigt. "Oft reicht es schon zu sagen, dass man da ist und Hilfe kommt", sagt Menzel.
Erste-Hilfe-Tipps der Johanniter unter http://asurl.de/99t.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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