Firmenwagen interessieren auch das Finanzamt

Bekommen Arbeitnehmer einen Firmenwagen, müssen sie den geldwerten Vorteil versteuern. | Foto: Andrea Warnecke/mag
  • Bekommen Arbeitnehmer einen Firmenwagen, müssen sie den geldwerten Vorteil versteuern.
  • Foto: Andrea Warnecke/mag
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Einige Arbeitgeber stellen ihren Angestellten Firmenwagen zur Verfügung. Diese müssen das Finanzamt darüber informieren. Denn der geldwerte Vorteil muss versteuert werden.

Grundsätzlich veranschlagt der Fiskus monatlich ein Prozent des Listenpreises. Beträgt dieser beispielsweise 30 000 Euro, hat der Arbeitnehmer einen geldwerten Vorteil von 300 Euro. Das macht 3600 Euro pro Jahr, die zum Einkommen zählen und versteuert werden müssen.Wer diese pauschale Ein-Prozent-Regelung umkurven will, um eventuell günstiger wegzukommen, sollte ein Fahrtenbuch führen, rät Erich Nöll vom Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine. Je mehr Dienstfahrten, desto eher lohne ein Fahrtenbuch - je mehr Privatnutzung, desto eher die Ein-Prozent-Variante.

Bei der Ein-Prozent-Regelung bewertet das Finanzamt zusätzlich Kosten für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte als geldwerten Vorteil. Für die Berechnung gibt es zwei unterschiedliche Methoden.

Methode eins ist allgemein üblich: die 0,03-Prozent-Regelung. "Pro Entfernungskilometer und Monat werden 0,03 Prozent des Bruttolistenpreises veranschlagt und vom Arbeitgeber dem Bruttolohn hinzugerechnet", erläutert Anita Käding vom Bund der Steuerzahler. Bei einer Fahrt von 20 Kilometern und einem Kaufpreis von 30 000 Euro kämen zu den 300 Euro monatlich 180 Euro dazu. Sie sind zu versteuern. Andererseits kann der Arbeitnehmer die Pendlerpauschale als Werbungskosten in der Steuererklärung geltend machen, so Käding.

Mit Methode zwei fahren Wenigfahrer eventuell besser: Sie können den geldwerten Vorteil nicht mehr wie grundsätzlich mit 0,03 Prozent ansetzen, sondern mit nur 0,002 Prozent. Voraussetzung ist, sie pendeln im Schnitt an weniger als 15 Tagen pro Monat oder maximal 180 Tagen im Jahr mit dem Firmenwagen von zu Hause zur Arbeit. Es zählen die tatsächlichen Fahrten. Sie müssen durch schriftliche Aufzeichnungen einzeln nachgewiesen werden.

Es gibt auch Optionen, bei denen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sparen, sagt Erich Nöll. Zum Beispiel, wenn der Arbeitgeber die Kosten für die Fahrten zwischen Wohnung und Büro steuerfrei erstattet. Er führt stattdessen pauschal 15 Prozent Lohnsteuer an das Finanzamt ab. So fällt der versteuerbare geldwerte Vorteil des Dienstwagens weg und das Bruttogehalt niedriger aus. Mit der Folge, dass sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer Sozialversicherungsbeiträge spart. Als Alternative zur Fahrkostenerstattung schlägt Anita Käding Tankgutscheine oder Tankkarten vor.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 187× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 164× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 224× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 603× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.