Respektvolles Miteinander auf Augenhöhe: Interview mit Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) zu wichtigen Vorhaben in 2017

Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (54) hat am Droste-Hülshoff-Gymnasium in Zehlendorf ihr Abitur abgelegt und an der FU Berlin Rechtswissenschaft studiert. Seit 2006 gehört sie dem Bezirksamt an. | Foto: Laurence Chaperon
  • Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (54) hat am Droste-Hülshoff-Gymnasium in Zehlendorf ihr Abitur abgelegt und an der FU Berlin Rechtswissenschaft studiert. Seit 2006 gehört sie dem Bezirksamt an.
  • Foto: Laurence Chaperon
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz-Zehlendorf. Bessere Personalsituation, Schulsanierung, Kultur statt Leerstand – es gibt viel zu tun in 2017. Im Interview mit Berliner-Woche-Reporterin Karla Rabe spricht Cerstin Richter-Kotowski über die wichtigsten Aufgaben.

Frau Richter-Kotowski seit einigen Wochen sind Sie Bürgermeisterin. Wie war der Start?

Cerstin Richter-Kotowski: Auch wenn ich schon seit zehn Jahren Stadträtin gewesen bin, ist sehr viel Neues auf mich zugekommen. Wir haben einen Ergänzungshaushalt aufzustellen und große Projekte, wie Lichterfelde Süd oder das Technologie- und Gründerzentrum an der Fabeckstraße, müssen weiter begleitet werden. Insgesamt machten mir die neuen Aufgaben viel Spaß und ich freue mich auf die neuen Herausforderungen.

Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf in Sachen Schulsanierung?

Cerstin Richter-Kotowski: Es ist schwierig, bei einem Gesamtsanierungsbedarf von 450 Millionen Euro einzelne Maßnahmen herauszupicken. Aber natürlich sind die Standorte der Fichtenberg-Oberschule, des Beethoven-Gymnasiums, der Giesensdorfer Grundschule, der Fertigstellung der Friedrich-Drake-Grundschule oder auch einer neuen Grundschule in der Plantagenstraße ganz oben auf unserer Liste. In der Haushaltsplanung sind Mittel für Neubauten – insbesondere für Sporthallen – eingestellt worden. Bei den Sanierungen müssen wir noch auf Zusagen des neuen Senats warten. Wir brauchen in den Bezirken aber nicht nur Geld für Schulsanierungen, sondern auch für die übrigen Gebäude, zum Beispiel die Rathäuser, oder Straßen und Parks.

Was wünschen Sie sich als Nachnutzung für die Museen Dahlem?

Cerstin Richter-Kotowski: Auf alle Fälle eine kulturelle Nachnutzung. Das können Ausstellungen sein oder auch Galerien oder gerne auch eine museale Nutzung. Auf keinen Fall haben wir ein Interesse daran, dass mitten in Dahlem größere Flächen einfach ungenutzt leer stehen. Hier sind wir sowohl mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aber auch mit der Senatsverwaltung, dem Bund und der Freien Universität Berlin in engem Kontakt.

Welche Höhepunkte und Jubiläen feiert der Bezirk 2017?

Cerstin Richter-Kotowski: Gleich zu Beginn des Jahres wird schon im Januar der neue Bücherbus für Steglitz-Zehlendorf vor dem Rathaus Zehlendorf vorgestellt. Vom 25. Mai bis zum 11. Juni findet die traditionelle Steglitzer Woche zum 65. Mal mit einem abwechslungsreichen Programm statt. Hierzu empfangen wir Gäste aus unserer schwedischen Partnerstadt Ronneby. Außerdem wird die Verkehrsschule Steglitz 60 Jahre alt.

Im Wahlkampf kündigten Sie eine Verbesserung der Personalsituation in der Verwaltung an. Gibt es schon konkrete Pläne oder Maßnahmen?

Cerstin Richter-Kotowski: Die ersten Gespräche zur Verbesserung der Personalsituation und zur Optimierung der Arbeitsabläufe in der Verwaltung werden derzeit geführt. In den zurückliegenden Jahren ist die Personalentwicklung ins Stocken geraten. Wir müssen uns überlegen, wie es gelingen kann, die gut ausgebildeten Mitarbeiter im Bezirk zu halten und zu motivieren. Dies kommt dann auch den Bürgerinnen und Bürgern Steglitz-Zehlendorfs zugute.

Sie sind Steglitz-Zehlendorfs erste weibliche Bürgermeisterin. Gibt es Dinge, die Frauen in der Politik anders angehen?

Cerstin Richter-Kotowski: Ich glaube, dass es Frauen zum einen besser gelingt, Kompromisse zu suchen und einzugehen, was in der Politik sehr wichtig ist, und zum anderen für ein respektvolles Miteinander auf Augenhöhe zu sorgen. Angela Merkel hat dies – wie ich finde – treffend auf den Punkt gebracht: „Mein Prinzip ist nicht Basta, sondern mein Prinzip ist Nachdenken, Beraten und dann Entscheiden.“

Was ist in Sachen Flüchtlingsunterkünften geplant?

Cerstin Richter-Kotowski: In der Finckensteinallee und an der Lissabonallee werden in diesem Jahr sogenannte Tempohomes aufgestellt. Damit können dann endlich die Sporthallen freigezogen und nach der notwendigen Sanierung dem Schul- und Vereinssport wieder zur Verfügung gestellt werden. Diese Tempohomes sind als Gemeinschaftsunterkünfte geplant, sollen aber auch nur eine Zwischenlösung darstellen bis zum Beispiel in der Bäkestraße, Wohnungen fertig gestellt sind.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 82× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 213× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 199× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 50× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 265× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 620× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.