Steglitz-Zehlendorf setzt Biozid gegen Schädling ein

In diesen Gespinnsten entwickeln sich die Eichenprozessionsspinner. Die Larven werden in diesem Jahr erstmals mit einen Biozid bekämpft. | Foto: Archiv Menge
  • In diesen Gespinnsten entwickeln sich die Eichenprozessionsspinner. Die Larven werden in diesem Jahr erstmals mit einen Biozid bekämpft.
  • Foto: Archiv Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz-Zehlendorf. Seit einigen Jahren machen die Eichenprozessionsspinner nicht nur den Eichenbäumen zu schaffen. Auch bei Mensch und Tier kann die Raupe gefährliche gesundheitliche Schäden verursachen. In Berlin wird in diesem Jahr erstmals Gift gegen den Schädling eingesetzt.

Der Eichenprozessionsspinner ist eigentlich ein harmloser kleiner Falter. Gefährlich für die Gesundheit sind dessen Larven. Sie bilden giftige Härchen aus, die durch Herumfliegen in Kontakt zu Mensch und Tier gelangen können. Viele Menschen reagieren allergisch und es kann im schlimmsten Fall zum allergischen Schock kommen. Um Menschen zu schützen, setzt das Land Berlin in diesem Jahr zum ersten Mal Bio-Gift als präventive Maßnahme ein. 300 000 Euro stellt der Senat den Bezirksämtern dafür außerplanmäßig bereit. Als am meisten betroffener Bezirk erhält Steglitz-Zehlendorf allein die Hälfte der Summe.

Die lästigen Schädlinge haben laut Grünflächenamtsleiterin Monika Osteresch ganz massiv die Straße Unter den Eichen, diePotsdamer Chaussee, das Umfeld der Clayallee und die Königin-Luise-Straße befallen, und jetzt auch den Friedhof Bergstraße. In den kommenden Wochen sollen die Raupen des Spinners mit einem Biozid abgetötet werden. Der Einsatz der Öko-Spritze ist in erster Linie in der Nähe von Kitas, Schulen, Bushaltestellen und anderen belebten Plätzen vorgesehen.

Das Mittel wirkt bei den Raupen nur im ersten und zweiten Larvenstadium. Deswegen ist der Einsatzzeitraum auf Mitte April bis Mitte Mai begrenzt.

Das Mittel soll weitgehend umweltverträglich sein. Weil es jedoch über mögliche Folgeschäden keine fundierten Erkenntnisse gibt, lehnen einige Bezirke den Einsatz des Giftes ab. Auch Naturschutzverbände warnen, der Einsatz stelle einen empfindlichen Eingriff in das Öko-System dar.

Wie sich der Einsatz des Insektizides letztlich auf die Umwelt auswirkt, wird sich nach dem Einsatz zeigen. "Es findet ein Monotoring statt, das ausführlich ausgewertet wird", so Osteresch.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 90× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.