2015 war ein total verkorkstes Jahr: Wittenauer SC steht mit dem Rücken zur Wand

Holger Seidel hat die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch längst nicht aufgegeben. | Foto: Michael Nittel
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Wittenau. Für den Wittenauer SC Concordia geht ein äußerst bescheidenes Jahr zu Ende: Mit nur acht Punkten in der Rückrunde der Vorsaison war man in der Tabelle durchgereicht worden und nur aufgrund einer starken Hinrunde nicht abgestiegen. Und nun, nach 13 Spieltagen der neuen Saison, liegt man mit erneut nur acht Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Berliner Woche-Reporter Michael Nittel sprach mit dem Vorsitzenden des Klubs Holger Seidel.

Nach 13 Spieltagen liegen Sie sieben Punkte hinter den Nichtabstiegsrängen zurück. Muss man den Wittenauer SC schon abschreiben?

Holger Seidel: Solange es rechnerisch noch möglich ist, den Klassenerhalt zu schaffen, werden wir alles geben und niemanden im Verein sagen hören: Es geht nichts mehr!

Woran liegt es, dass schon in der Rückrunde der letzten Saison und nun auch in der Hinrunde in dieser Spielzeit so wenig läuft?

Holger Seidel: Eine gute Frage. Das war in der Tat ein völlig verkorkstes Jahr 2015. Ein wesentlicher Punkt ist wohl, dass wir nicht in der Lage waren, uns zu verstärken: Mit Kevin Neuhaus haben wir zum Beispiel einen Spieler verpflichtet, der schon Regionalliga gespielt hat. Er ist zwar bei uns im Klub angekommen und ein echt netter Typ. Aber er ist nicht fit und konnte uns auf dem Platz überhaupt noch nicht weiterhelfen. Und mit Patrick Hoffmann ist ein Spieler ins Team zurückgekehrt, der eigentlich kürzer treten wollte. Er hat ein halbes Jahr lang keinen Fußball gespielt und ist unser bester Mann. Das ist doch bezeichnend, oder?

Ihr bester Angreifer, Marcel Madsack, hat in der letzten Saison 19 Mal getroffen und nun auch schon wieder acht Tore erzielt. An ihm liegt es nicht?

Holger Seidel: Nein! Aber Marcel ist im Angriff unser Alleinunterhalter. Und mal ehrlich: Wir bringen ja auch nicht viele brauchbare Bälle nach vorn. Manchmal habe ich das Gefühl, die Bälle werden nur nach vorn gedroschen. Unter dem Motto: Der Madsack wird es schon irgendwie richten.

Wie groß ist die Chance, dass der Wittenauer SC Concordia die Klasse halten wird?

Holger Seidel: Ich denke, die Chancen liegen bei 40 Prozent. Wir spielen jetzt das dritte Jahr in Folge in der Landesliga. Ein viertes Jahr haben wir noch nie geschafft. Sollten wir am Ende der Saison auch nur einen über dem Strich stehen, geht hier aber mal richtig die Post ab!

Durch die Korruptionsvorwürfe in UEFA und FIFA, die ja – was die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 betrifft – nun auch den DFB ereilt haben, wird der Fußball in ein schlechtes Licht gerückt. In wie fern, wenn überhaupt, leiden auch kleine Vereine an der Basis darunter?

Holger Seidel: Gar nicht! Das ist viel zu weit weg. Man spricht darüber und kann sich auch ein Lachen nicht verkneifen, wenn man hört, dass Franz Beckenbauer mal wieder blanko einen Vertrag unterschrieben hat. Aber Auswirkungen auf uns hat das nicht.

Haben Sie nicht die Befürchtung, dass aufgrund der vielen Vorkommnisse, die nahezu täglich ans Licht kommen, der Fußball dauerhaft Schaden nimmt und die Kinder irgendwann vielleicht nicht mehr so zahlreich in die Vereine kommen?

Holger Seidel: Nein! Natürlich wäre es wünschenswert, wenn endlich mal jemand sagt: Ja, es geht auch beim Fußball in erster Linie um Vermarktung und Geld. Und nur deshalb bekommen Länder wie Katar eine Handball- und eine Fußball-WM. Aber Kinder werden immer Fußball spielen. Dafür ist die Begeisterung für diesen Sport einfach zu groß.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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