Auf der Suche nach ihren Wurzeln: Drei Künstlerinnen stellen gemeinsam ihre Werke aus

21. März 2017
19:00 Uhr
Galerie im Ratskeller Lichtenberg, 10367 Berlin
Die Lichtenberger Künstlerin Silke Konschak stellt ihre Kunstbücher in der Galerie im Ratskeller aus. | Foto: Klaus Tessmann
  • Die Lichtenberger Künstlerin Silke Konschak stellt ihre Kunstbücher in der Galerie im Ratskeller aus.
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Lichtenberg. Gleich drei Künstlerinnen begeben sich in der Galerie im Ratskeller auf Spurensuche. Sie suchen nach den Wurzeln ihres künstlerischen Schaffens und ihres Lebens.

Sie wollen die Ursprünge ihrer Werke zeigen: Wo kommen die künstlerischen Ideen her und was wird daraus? So steht die Ausstellung in der Galerie im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, unter dem Motto „Racines – Roots – Wurzeln“.

Alle drei Künstlerinnen haben ihre Lebenswurzeln in Deutschland, obwohl zwei von ihnen nicht mehr im Land sind. Helga Schuhr lebt und arbeitet in der Schweiz, Inge Schreiber-Noll in den USA. Nur die Malerin Silke Konschak lebt in Deutschland. Ihre Wurzeln liegen im Sachsenland. Seit drei Jahrzehnten wohnt und arbeitet sie in Berlin, seit 15 Jahren hat sie ihr Atelier in Lichtenberg an der Gudrunstraße.

Alle drei Frauen stellen Malerei, Objekte und Künstlerbücher aus. Speziell zu diesem Projekt hat die Lichtenberger Malerin Silke Konschak zwei in Deutschland geborene, heute anerkannte und international agierende Künstlerkolleginnen eingeladen. Helga Schuhr wurde in Heilbronn geboren und studierte an der Akademie der Künste in Newport (Großbritannien). Inzwischen lebt sie in der französischen Schweiz. Ihre Werke befinden sich weltweit in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Malerei und der Fotografie. „Ich habe die Künstlerin bei der Kunstbuchmesse ArtBook kennengelernt“, sagt Silke Konschak. „Wir haben uns angefreundet und viele Gemeinsamkeiten im Leben und im künstlerischen Schaffen entdeckt.“

Über diese Freundschaft fand Silke Konschak auch die Amerikanerin Ilse Schreiber-Noll. Sie kommt aus Marburg, studierte dort an der Universität, bevor sie in die die USA zog. Als Multimedia-Künstlerin und politisch engagierte Frau thematisiert sie immer wieder die Schrecken des Krieges und den zerstörerischen Umgang des Menschen mit seiner Umwelt. Ihre Künstlerbücher und Holzschnitte sind stark von Dichtern wie Rilke und Brecht inspiriert.

Die Liebe zur Gestaltung von Künstlerbüchern verbindet die drei Frauen. Silke Konschak beschäftigt sich neben den Kunstbüchern mit Malerei und Grafik. Vor einem Jahrzehnt hat sie eine besondere Malerei für sich entdeckt. Sie benutzt alte Röntgenfilme. Damit lassen sich sowohl Siebdrucke als auch eigenständige Bilder herstellen. Die Filmaufnahmen bleiben bei den Bildern erhalten und werden durch Farben ergänzt.

Alle drei Künstlerinnen wollen zur Ausstellung etwas neues gemeinsam wagen. „Wir wollen eine ‚Ton-Collage’ gemeinsam mit dem Hörspielregisseur Wolfgang Röhrer vorstellen“, erklärt Silke Konschak. Dabei werden die Stimmen der drei Frauen durch die Tontechnik gemischt, variiert und neu zusammengesetzt. „Das ist ein Experiment, auf das wir selbst gespannt sind.“

Silke Konschak war in den vergangenen Monat viel in der Welt unterwegs. Sie hatte Ausstellungen in Moskau, Kapstadt, New York, Paris und Genf. Im Heimatbezirk ist sie immer beim Tag der offenen Ateliers mit dabei. In diesem Jahr will sie noch eine Ausstellung in New York machen und dazu selbst über den großen Teich fliegen.

Die Schau „Racines – Roots – Wurzeln“ wird am Dienstag, 21. März, um 19 Uhr durch Bürgermeister Michael Grunst eröffnet. Sie ist bis zum 12. Mai montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Dazu gibt es auch drei thematische Veranstaltungen. KT

Weitere Informationen unter www.kultur-in-lichtenberg.de.
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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