Die Kleingartenfläche ist gerettet – sind aber auch die Kleingärtner gerettet?

Wie bereits in meinem vorherigen Beitrag berichtet, wird die Fläche der Kleingärten auf "Grün" gestellt. Wirkt sich das nun auch automatisch auf die Kleingärtner aus?

Zweifel sind angebracht.
Betrachten wir uns dazu mal die Machbarkeitsstudie des Bezirkes etwas genauer.

Zitat von der Website der Bezirks Grünen:

„Wir bringen den Westkreuzpark auf den Weg. Mit einem Bürgerbegehren im Bezirk haben 18.000 Einwohner*innen gefordert, die Grünflächen zu erhalten. Am Westkreuz sind nicht benötigte Bahnflächen verwildert. Diese grünen Flächen wollen wir vor Bebauung schützen und als Park für die Anwohner*innen entwickeln. Der erste Schritt ist getan, das Bezirksamt hat eine Machbarkeitsstudie erstellt und seine Planungsabsicht gegenüber dem Senat erklärt. Damit kommt der Bezirk der Bahn zuvor, die dieses Gelände als Bauland verkaufen will.“

Demnach soll der Park also für die Anwohner*innen entwickelt werden. Nur wo bleiben da die Kleingärtner?

In der Machbarkeitsstudie verschwinden sie bei der Maximalvariante [Variante 5] vollständig, in der Minimalvariante dürfen sie bleiben. In anderen Varianten müssen Teilflächen geräumt werden.

Hier das Beispiel für die dort ausgewiesene „Optimalvariante“: 60% Bahnlandwirtschaft bleibt erhalten, 40% müssen weichen.

Folien, wie diese, lassen Zweifel aufkommen: Park für die Anwohner*innen mit mehr oder weniger „Laubenpieper“?

Die Teilflächen (in der Abbildung mit unterschiedlichen Farben dargestellt), werden je nach Nutzungsfunktion, unterschiedlich „bespielt“. Die Kleingärtner bleiben „außen vor“. Sie werden nicht erwähnt.

Andererseits ist die Zählgemeinschaftsvereinbarung zwischen SPD und Grünen (unter Duldung der Linken) eindeutig:

„Die Bahnbrache zwischen Westkreuz, Rönne-, Heilbronner- und Holtzendorffstraße sollen nicht nur durch eine öffentliche Durchwegung erschlossen werden, sondern auch als zusammenhängende Westkreuzpark-Fläche unter Einbeziehung der Kleingärtner entwickelt werden“
wobei „Einbeziehung“ auch den Schluss zulässt: Es müssen nicht alle sein.

Daher scheut das Bezirksamt den Konflikt mit den Schrebergärtnern, so dass in den bisherigen öffentlichen Präsentationen obige Folien wohlweislich nicht gezeigt wurden.

Da fragt der Bürger*in sich schon: Warum wohl?

Der Konflikt wird unvermeidlich werden.

Bezirksstadtrat Schruoffeneger in der (Antwort auf eine Anfrage der Grünen an das Bezirksamt)
vom 19.01.2017:

„In einer Situation, wie wir sie hier haben, dass es keine Erschließungen gibt, dass wir z.T. hohe Lärmemissionen haben, treffen dort auf dieser Fläche ganz verschiedene Luxusansprüche aufeinander. Es sind die Ansprüche des Natur- und Artenschutzes, die Ansprüche an öffentliche Erholungsflächen und die privaten Interessen der heutigen Nutzer von Parzellen der Eisenbahnlandwirtschaft. Und in dieser Situation hält es das Bezirksamt für dringend geboten, von Vorfestlegungen zu Gunsten einzelner Individualinteressen abzusehen“.

Autor:

Joachim Neu aus Charlottenburg

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