Drei Ausstellungen würdigen Königliche Porzellanmanufaktur

Vase mit Profilporträt Friedrich Wilhelm IV in der Ausstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. | Foto: Wecker
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Charlottenburg. "Das Schönste, was Berlin seinen Gästen mit auf den Weg geben kann, ist sein Porzellan", sagt Jörg Woltmann, Besitzer der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM). Vor 250 Jahren, am 19. September 1763, kaufte der preußische König von dem Berliner Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky die Porzellanmanufaktur. Friedrich der Große gab ihr den noch heute gültigen Namen und das kobaltblaue Zepter als Markenzeichen.

Die KPM überstand fünf Könige und zwei Kaiser. Nach der Abdankung Wilhelm II. wurde sie 1918 verstaatlicht. Im Besitz des Landes Berlin geriet sie, nachdem sie an der traditionellen Fertigungsstätte in der Wegelystraße 1 restauriert worden war, an den wirtschaftlichen Abgrund. 2006 übernahm Jörg Woltmann als alleiniger Gesellschafter die Manufaktur. Der in Moabit aufgewachsene Bankier will ohne Blick auf das schnelle Geld die KPM mit rein privater Investition in sicheres Fahrwasser leiten, sodass auch in kommenden Jahrhunderten ihre Zukunft gesichert ist. "Mein Ziel ist, sie zur besten Manufaktur der Welt zu machen", sagte er anlässlich der Eröffnung von drei großen Ausstellungen, die dieses Vierteljahrtausend Berliner Gebrauchskunst würdigen.

Zu sehen sind "Spitzenwerke europäischer Porzellankunst", sagte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, dessen Einrichtung mit der Ausstellung "KPM Gestalten, Benutzen, Sammeln" im Schloss Charlottenburg beteiligt ist. "Diese drei Ausstellungen geben einen bislang noch nie da gewesenen Überblick über das Schaffen der KPM."

In der KPM ist die Ausstellung "Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763-2013. Porzellankunst aus privaten Sammlungen" zu sehen. 18 Sammler vertrauen der KPM ihre zerbrechlichen Kostbarkeiten für diese Ausstellung an. Viele der 300 Exponate werden erstmals öffentlich gezeigt. Andere waren 1893 auf der Weltausstellung in Chicago zu sehen und sind jetzt erstmals wieder zum ursprünglichen Ensemble zusammengefügt. Zwei prunkvolle Schalen mit Blumendekor, die Tag und Nacht darstellen, zeigen die führende Rolle der KPM in der Blumenmalerei. Wegmarken sind der Mädchenreigen von Gustav Weidanz von 1922, die Arbeiten von Bildhauern der klassischen Moderne wie Georg Kolbe, Ernst Barlach und Oskar Kokoschka für die KPM.

Porzellan diente als Malgrund für Wasserlandschaften, die sich im Träumerischen verlieren. Sie sind in der Ausstellung des Bröhan Museums "Lust auf Dekor" zu sehen. Hauptzweck des Porzellans war stets sein praktischer Gebrauch als Geschirr. Im Tafelservice, wie es Kronprinz Friedrich Wilhelm und seine Frau Victoria zu ihrem 25. Hochzeitstag von deutschen Städten geschenkt bekamen, vollenden sich Gebrauch und Schönheit. Im Bröhan Museum ist der Tafelaufsatz "Hochzeitszug" mit 20 Figuren von Adolf Amberg zu sehen, der vor 100 Jahren Kronprinz Wilhelm und seiner Braut Cecilie zur Verlobung geschenkt werden sollte. Der fiel aber bei Hofe durch. Dennoch vertrieb die KPM Einzelfiguren in unterschiedlicher Ausführung.

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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