St. Laurentius zeigt wieder die Zeit: Spezialisten montieren riesige Zifferblätter über der Altstadt
Köpenick. Der Turm der St. Laurentius-Kirche zeigt nach fast einem Jahrhundert wieder die Zeit. Spezialisten aus Leipzig und Berlin haben die neue Turmuhr montiert.
Die Uhr selbst ist ein unspektakulärer unscheinbarer Elektronikkasten, der im Turminnern montiert wird. Das Komplizierte war die Montage der vier Zifferblätter von je zwei Metern Durchmesser und der Zeiger. Dafür waren gleichzeitig zwei Teams im Einsatz. Die Mechaniker der Leipziger Firma Bernhard Zachariä gingen mit einem Hubsteiger in die Höhe, um Zifferblatt und Zeiger in 45 Metern Höhe an den richtigen Platz zu bringen. Das funktionierte allerdings nur über dem Haupteingang der Kirche und an den beiden Seiten. Auf der Rückseite, direkt über dem Kirchenschiff, konnte kein Hubsteiger eingesetzt werden. Hier seilten sich Industriekletterer bergsteigermäßig ab, um die Montage zu übernehmen. Nach rund sechs Stunden Arbeit waren vier Zifferblätter mit acht Zeigern an ihrem Platz. Die alte Uhr am 1841 errichteten Turm war nach dem Ersten Weltkrieg außer Betrieb genommen und 1936 bei Reparaturarbeiten am Turm abgebaut worden.
„Vor vier Jahren kam einigen Gemeindemitgliedern die Idee, die leeren Flächen wieder mit einer Uhr zu versehen. Seitdem haben wir Geld gesammelt“, berichtet Barbara Schwantes, eine der Initiatoren. Die Uhr hat mit Montage rund 22 000 Euro gekostet, davon hatte die Bezirksverordnetenversammlung aus Sondermitteln 3000 Euro zugeschossen. Rund 5000 Euro fehlen noch, wurden von der Kirchengemeinde ausgelegt und sollen über weitere Spenden zusammenkommen. Die neue Uhr ist übrigens fast wartungsfrei, muss niemals aufgezogen werden und stellt dank Antrieb über ein Funkuhrwerk Sommer- und Winterzeit selbstständig um.
Am 1. Advent will die Evangelische Stadtkirchengemeinde Köpenick ihre neue Uhr feiern. Dann wird natürlich auch gesammelt. „Vielleicht freut sich ja der eine oder andere Köpenicker so über unsere schöne Uhr, dass er mit einer Spende zur noch fehlenden Summe beitragen möchte“, hofft Barbara Schwantes. Wer helfen will, kann sich direkt an sie wenden: 65 48 21 65. RD
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