Lichtenberger Fotograf war mit der Kamera dabei
Sturm auf die Stasi

Sturm auf die Stasizentrale, 15.1.1990, Buerger dringen in Haus 18 ein. | Foto: Ralf Drescher
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Mitte Januar 1990 haben die Berliner im Osten der Stadt die Nase voll. Auf einer Demonstration von regimetreuen DDR-Bürgern am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow hatten SED-Politiker, darunter Gregor Gysi, einen Verfassungsschutz für die DDR gefordert. Dabei sollte der SED-Geheimdienst nach Forderungen des Runden Tisches eigentlich abgewickelt werden.
Am Abend des 15. Januar 1990 folgen Tausende einem Aufruf aus Kirchenkreisen und kommen zur Zentrale des DDR-Geheimdienstes an der Lichtenberger Ruschestraße. Bauarbeiter rücken mit Mörtel und Ziegelsteinen an, um den Zugang zur Geheimdienstzentrale symbolisch zuzumauern. Dann öffnen sich die nur von ein paar Bereitschaftspolizisten besetzten Tore. Tausende erboste Bürger dringen in das Allerheiligste des Polizistenmörders Erich Mielke und seiner Spießgesellen ein. Gewalt findet nicht statt, zu Bruch gehen nur Fensterscheiben, ein paar Türen und Einrichtungsgegenstände.
Der Sturm auf die Stasi war der Auftakt für das Ende eines der gefürchtetsten Geheimdienste der Welt. Heute können Betroffene ihre Akten einsehen, immer noch werden Spitzel enttarnt. Darunter Prominente wie Schauspieler, Politiker, Wissenschaftler und sogar enge Freunde oder Familienmitglieder. Auch fast drei Jahrzehnte nach dem Sturm auf das Ministerium für Staatssicherheit ist die Aufarbeitung der SED-Diktatur noch nicht abgeschlossen.
Ralf Drescher, heute Reporter der Berliner Woche, war am 15. Januar 1990 mit seiner Kamera dabei.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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