Kommt die Hilfe an? Forschungsprojekt über Obdachlose

Lichtenberg. Ist es bloß ein Eindruck? Oder gibt es tatsächlich auch in Lichtenberg immer mehr obdachlose Menschen? Was ist dagegen zu tun? Welche Hilfen sind möglich? Diese Fragen soll ein neues Kooperationsprojekt klären.

Verlässliche Angaben gibt es zwar kaum, dennoch: „Die Zahl der in Lichtenberg lebenden Obdachlosen scheint zu steigen“, sagt Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD). „Und auch die Bevölkerung wird zunehmend sensibler für diese Thematik. Deshalb wollen wir unser Engagement in diesem Bereich überprüfen und verbessern. Wir müssen schauen, ob das, was wir an Hilfe anbieten, überhaupt das Richtige ist.“

Das Lichtenberger Sozialamt und die katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin haben daher ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet. Ziel ist es, die aktuellen Hilfsangebote für Menschen ohne Bleibe auf ihre Effizienz hin zu untersuchen.

Im zweiten Schritt geht es darum, mit den Angeboten näher an die Betroffenen heranzukommen. Am Projekt beteiligen sich Studenten und Lehrer der Hochschule, Angestellte von Lichtenberger Trägern und Sozialamtsmitarbeiter.

„Aus Hochschulsicht erwarten wir Impulse für die praxisbezogene Lehre“, sagt Professor Ralf-Bruno Zimmermann, Präsident der Hochschule für Sozialwesen. „Das Projekt gibt uns Gelegenheiten für Qualifikations- und Schwerpunktarbeiten, es fördert den Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft. Wir füllen hier auch eine Lücke in der Forschung über die Lebenssituation von wohnungslosen Menschen.“

Wie ist die Situation von Menschen, die in Lichtenberg auf der Straße leben? Welche Orte wählen sie? Welche Träger sind in der Wohnungslosenhilfe tätig, welche Erfahrungen haben sie? Wo gibt es Konflikte, wo Bedarfe? Antworten auf all diese Fragen erhoffen sich die Partner des Forschungsprojekts.

„Es geht darum, in den nächsten Monaten ein umfassendes Bild über die Lage der obdach- und wohnungslosen Menschen im Bezirk zu erhalten“, so Birgit Monteiro. „Denn gerade sie entziehen sich oft der behördlichen Erfassung, weswegen wir an einigen Stellen noch weiße Flecken haben.“ bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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