Landesdenkmalamt veranstaltet Archäologentag im Bezirk

Ein fast vollständig erhaltenes Henkelgefäß aus Ton wurde bei den Ausgrabungen auf dem IGA-Gelände entdeckt. Es ist in einer  Ausstellung im Bezirksmuseum zu sehen. | Foto: hari
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Marzahn-Hellersdorf. Der diesjährige Berliner Archäologentag findet am östlichen Stadtrand statt. Aus gutem Grund: Marzahn-Hellersdorf ist in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einem wichtigen Fund- und Ausgrabungsort historischer Zeugnisse geworden.

Aktueller Anlass sind die zahlreichen archäologischen Funde, die bei den Arbeiten zur Vorbereitung der IGA auf dem Erweiterungsgelände der Gärten der Welt gemacht wurden. Diese vervollständigten das Bild von der Besiedlung Marzahns seit der frühen Bronzezeit und sind in einer Auswahl gegenwärtig im Bezirksmuseum zu besichtigen.

Hauptschauplatz des Berliner Archäologentages am Mittwoch, 11. Oktober, ist das Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55. Hier stellen von 9 bis 16 Uhr im Arndt-Bause-Saal Archäologen und Historiker aktuelle Ergebnisse von Grabungen in Berlin von Marzahn über Mitte bis Reinickendorf vor.

Veranstalter ist das Landesdenkmalamt Berlin. „Entlang der Wuhle befindet sich eine der größten vor- und frühgeschichtlichen Siedlungskammern Berlins, die seit über 10 000 Jahren bis ins Mittelalter nahezu kontinuierlich besiedelt war“, sagt Karin Müller, Leiterin für Gartendenkmalpflege und Archäologie beim Landesdenkmalamt. Der Reichtum an Gewässern, Naturschätzen und Tieren begünstigten die Ansiedlung. Es wurden Nah- und Fernhandel betrieben und damit Kontakte gepflegt. Im Zusammenhang mit der Erschließung der Einfamilienhausgebiete in Biesdorf-Süd fanden von 1999 bis 2016 Grabungen statt. Sie ermöglichten Einblicke in diese Prozesse und vermittelten Historikern ein Bild von der Ausdehnung und Beschaffenheit beispielsweise von bäuerlichen Höfen aus der römischen Kaiserzeit.

Auch bei der Vorbereitung des jüngsten Bauprojektes der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH auf dem Gut Biesdorf fanden sich Spuren vor- und frühgeschichtlicher Besiedlung und einer neuzeitlichen Schnapsbrennerei. Grabungen hierzu beginnen noch im Oktober.

Nach Abschluss der Diskussionen im Freizeitforum werden sich die Teilnehmer des Archäologentages den Mühlensteingarten an der Marzahner Bockwindmühle ansehen. Hier hat Müller Jürgen Wolf eine Dauerausstellung zur Mühlengeschichte zusammengestellt. Darunter sind ein Handmahlstein aus der Germanenzeit und ein Kollergang zum Mahlen von Schnupftabak aus dem 19. Jahrhundert, der in Berlin-Mitte gefunden wurde,

Zum Abschluss des Archäologentages besuchen die Teilnehmer die Ausstellung mit den Fundsachen vom IGA-Gelände im Bezirksmuseum. Diese ist noch bis zum 3. Dezember, im Haus 2 des Museums, Alt-Marzahn 55, Mo-Fr und So von 11 bis 17 Uhr, Kontakt zum Bezirksmuseum unter 54 79 09 21. hari

Ein fast vollständig erhaltenes Henkelgefäß aus Ton wurde bei den Ausgrabungen auf dem IGA-Gelände entdeckt. Es ist in einer  Ausstellung im Bezirksmuseum zu sehen. | Foto: hari
Ein handbetriebener Kollergang aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts ist eines der Ausstellungstücke des von Müller Jürgen Wolf an der Bockwindmühle geschaffenen Mühlensteingartens. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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