Mehr Personal in den Bürgerämtern wirkt – aber nur ganz langsam

Das Bürgeramt am Biesdorf Center ist eines von dreien in Marzahn-Hellersdorf. Dank mehr Personal können Termine schneller vergeben werden. | Foto: hari
  • Das Bürgeramt am Biesdorf Center ist eines von dreien in Marzahn-Hellersdorf. Dank mehr Personal können Termine schneller vergeben werden.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Die Unzufriedenheit über lange Wartezeiten in den Bürgerämtern ist weit verbreitet. Senat und Abgeordnetenhaus geben den Bezirken die Schuld, sie seien mit der Aufgabe überfordert. Die Bezirke klagen in der Regel über zu wenig Personal.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Innensenator Frank Henkel (CDU) fordern eine zentrale Steuerung für die Arbeit der Bürgerämter. Sie beklagen in dem Papier mehrfach, dass der Senat auf die Arbeit in den Bezirken direkt keinen Einfluss hat. Der für die Bürgerdienste in Marzahn-Hellersdorf zuständige Stadtrat Stephan Richter (SPD) will daran auch nichts ändern. „Eine Verständigung zwischen den Bezirksämtern über gemeinsame Ziele und Vorgehensweisen bei der Bewältigung der Aufgaben der Bürgerämter bringt mehr als eine zentrale Steuerung“, sagt Richter.

Die Bürgerämter des Bezirks hätten den Grundstein für eine höhere Effizienz schon vor Jahren gelegt. So sei die Arbeit nach dem Prinzip der „Allzuständigkeit“ organisiert. Jeder Mitarbeiter könne alle Aufgaben erledigen und dadurch ergebe sich eine höhere Flexibilität in der Arbeitsorganisation. Spitzenbelastungen seien besser zu bewältigen.

Und auch die 2014 erfolgte Entscheidung, den Bürgerämtern mehr Personal zuzubilligen, zeige wenn auch ganz allmählich seine Wirkung. Dies liege aber auch daran, dass in Berlin die Stellenbesetzungsverfahren im Durschnitt neun Monate dauern. „Das liegt doch nicht an den Bezirken“, sagt Richter.

Die Verbesserungen durch die neuen Mitarbeiter seien dennoch allmählich spürbar. 2015 hatten etwa 670 Kunden pro Tag in den drei Bürgerämtern des Bezirks einen Termin. In diesem Jahr waren es bisher bereits fast 700. Da die neuen Mitarbeiter erst im Juli anfingen, wird sich diese Zahl bis Jahresende noch erhöhen. Im kommenden Jahr sollen sogar täglich über 900 Kunden bedient werden. Die Wartezeiten auf Termine schwankten abhängig von den Anliegen. Sie dauerten im Moment noch von zwei bis acht Wochen. Letzteres sei allerdings noch immer zu häufig der Fall. Zielvorgabe sei, dass 2017 jeder Bürger seinen Termin innerhalb von 14 Tagen erhalte. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 90× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.