Kate und William begeistern die Marzahner

Eckhard Baumann, Vorsitzender des Vereins „Straßenkinder“ (links) führte Kate und William, Herzogin und Herzog von Cambridge, durch das Kinder- und Jugendhaus Bolle sowie den angrenzenden Garten. | Foto: hari
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  • Eckhard Baumann, Vorsitzender des Vereins „Straßenkinder“ (links) führte Kate und William, Herzogin und Herzog von Cambridge, durch das Kinder- und Jugendhaus Bolle sowie den angrenzenden Garten.
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Marzahn. Während ihres Berlin-Besuchs machten William und Kate, Herzog und Herzogin von Cambridge, auch im Bezirk Station. Sie besuchten das Kinder- und Jugendhaus Bolle.

Der Besuch kam auf ausdrücklichen Wunsch des jüngsten Ehepaares aus dem britischen Königshaus zustande. Prinz William und seine Ehefrau engagieren sich in Großbritannien in sozialen Projekten und wollten sich an einem Beispiel informieren, wie Jugend- und Sozialarbeit in Deutschland funktioniert.

„Warum wir ausgewählt wurden, weiß ich nicht. Aber es hat uns natürlich sehr gefreut“, sagt Eckehard Baumann, Vorsitzender des Vereins „Straßenkinder“, der in Berlin Kinder und Jugendliche betreut, die auf der Straße leben. Seit 2009 hat er seinen Sitz an der Hohenssaatener Straße 20/20a, wo er das Kinder- und Jugendhaus Bolle betreibt. Kinder aus dem sozial problematischen Kiez erhalten hier täglich eine warme Mahlzeit und Hausaufgabenhilfe und sie können ihre kreativen Fähigkeiten ausleben.

Der Tag des Besuchs der „Royals“, Mittwoch, 19. Juli, fiel zusammen mit dem Tag der Zeugnisausgabe, an dem bei „Bolle“ jährlich das Zeugnisfest gefeiert wird. „Der Besuch von William und Kate war für die Kinder ein Höhepunkt, den viele nicht vergessen werden“, erklärt Baumann. Er führte das Paar bei seiner rund 45 Minuten dauernden Stippvisite nach Marzahn durch das Kinder-und Jugendhaus und anschließend durch den Garten, wo sich Kinder bei Sport und Spiel tummelten. „Sie waren beide sehr interessiert und kamen schnell mit den Kindern ins Gespräch“, erzählt er. Dabei erwiesen sie sich als aufmerksame Gesprächspartner, die offen und unkompliziert im Umgang seien.

Im Garten war auch ein Informationsstand der Robert-Enke-Stiftung aufgebaut. Die Stiftung wurde dem Paar als ein zweites Beispiel für soziales Engagement in Deutschland präsentiert. Der ehemalige Torwart von Hannover 96 nahm sich nach jahrelangen Depression 2009 das Leben. Unter dem Vorsitz seiner Witwe Teresa hilft die nach ihm benannte Stiftung Sportlern und anderen Menschen mit dieser Erkrankung. Die Stiftungsvorsitzende Teresa Enke empfing Kate und William zusammen mit Baumann.

Schon mehr als eine Stunde vor dem Eintreffen des herzoglichen Paares hatten sich zahlreiche Menschen am Eingang zum Kinder- und Jugendhaus versammelt. Neben Neugier und Schaulust war echte Verbundenheit mit dem britischen Königshaus und Teilnahme zu spüren. „Besonders das Schicksal von Diana hat mich damals berührt“, sagte Evi-Angela Nimtz. Die Kaulsdorferin sieht in der Entwicklung ihrer Söhne William und Harry eine glückliche Fügung, die sie mit Freude verfolgt. „Mit dieser neuen Generation ist eine neue Zeit angebrochen, zu der man die Familie nur beglückwünschen kann.“

Prinz William bewegte sich im Übrigen auf den Spuren seines Vaters, des britischen Thronfolgers Charles. Er besuchte 1995 nach Hellerdorf, um sich am Cecilienplatz über das Leben in einer Großsiedlung zu informieren. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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