Bei Maklerklausel kommt es auf die Formulierung an

Makler bekommen für ihre Dienste Geld. Wird das im Kaufvertrag festgehalten, kann das aber höhere Kosten für den Käufer nach sich ziehen. | Foto: Monique Wüstenhagen
  • Makler bekommen für ihre Dienste Geld. Wird das im Kaufvertrag festgehalten, kann das aber höhere Kosten für den Käufer nach sich ziehen.
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Beim Immobilienkauf ist oft ein Makler zur Stelle und verlangt für seine Vermittlung Geld. Ihren Anspruch wollen einige Makler in einer Klausel im Kaufvertrag festhalten.

"Die Maklerklausel ist eine Erklärung innerhalb des notariellen Kaufvertrags, dass der Makler vom Käufer oder Verkäufer eine Provision erhält", erklärt Rechtsanwalt und Notar Andreas Kühnelt aus Kiel. Doch Vorsicht: Wenn die Klausel nicht richtig formuliert ist, kann das unter Umständen den Verkehrswert des Objekts erhöhen.

Steht im notariellen Kaufvertrag etwa folgende Klausel: "Der Käufer verpflichtet sich zur Zahlung der Maklercourtage in Höhe von 30 000 Euro an die Maklerfirma XY", wird es für den Käufer noch einmal teurer. Denn damit erhöht sich der Vertragswert. "Als Folge steigen Nebenkosten wie die Grunderwerbssteuer, da diese prozentual auf die Verkaufssumme berechnet wird", warnt die Schleswig-Holsteinische Notarkammer. Auch wenn die Maklercourtage nur als Prozentangabe angegeben wird, steigt der Vertragswert und damit die Nebenkosten.

Vorsicht ist auch bei folgender Formulierung geboten: "Der Käufer verpflichtet sich zur Zahlung einer Maklercourtage in Höhe von 30 000 Euro an die Maklerfirma XY. Der Käufer verzichtet auf eventuelle Schadenersatzansprüche aus der Prospekthaftung und versichert, dass dieser heutige Kaufvertrag in keinem Punkt von den Angaben abweicht, die der Makler vor Vertragsschluss gegenüber dem Käufer gemacht hat. Zusagen irgendwelcher Art hat der Makler nicht gemacht." Mit der Unterzeichnung eines solchen Vertrages erteile der Käufer dem Makler einen Freifahrtschein, warnt die Notarkammer. Der Käufer hat keine Chance mehr, Schadenersatz zu verlangen, sollte sich später herausstellen, dass der Makler nicht ordentlich beraten hat.

Unproblematisch ist hingegen diese Klausel: "Dieser Vertrag ist durch die Vermittlung der Maklerfirma XY zustande gekommen." Damit besitzt der Makler eine Grundlage, mit der er seine Courtage einfordern kann, wenn er seine Leistungen erbracht hat. "Für den Käufer bedeutet sie wiederum keine höheren Nebenkosten", erklärt Notar Kühnelt.

Nach Ansicht des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland gehört die Vereinbarung über eine Provision dennoch nicht in den notariellen Kaufvertrag. Bei einer falschen Formulierung erhöhe sich die Bemessungsgrundlage, und das bringt Nachteile für den Käufer mit sich. "Da sollte man mit dem Makler außerhalb des Kaufvertrages eine Sonderregelung treffen", rät Verbandsexperte Stefan Walter.

Völlig unnötig ist die Maklerklausel ohnehin, wenn der Makler bereits in der Verkaufsanzeige darauf hingewiesen hat, dass er vom Käufer eine Provision in bestimmter Höhe verlangt. "Dann kommt es rechtlich nicht mehr darauf an, ob dies im Kaufvertrag noch einmal drinsteht", erklärt der Kieler Notar Kühnelt.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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