Viele haben ein falsches Bild von Naturwissenschaftlern - sie sehen sie als "einsame, etwas verwirrte Forscher, die alleine in ihren Laboren wirken", sagt Frank Stäudner vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft in Essen. Auch Forscher seien jedoch Teamplayer.
Vor allem aber gebe es zahlreiche Beschäftigungsfelder für solche Fachkräfte. "Sie arbeiten im Marketing, in Unternehmensberatungen, als Journalisten, in Kanzleien oder im Controlling", erklärt Stäudner, der selbst promovierter Physiker ist.Bei der Stellensuche haben Naturwissenschaftler eher wenige Probleme: "Unter den MINT-Fachkräften herrscht praktisch Vollbeschäftigung, und der Mythos von dem taxifahrenden Physiker gilt schon lange nicht mehr", erläutert Stäudner. Fachidioten sind allerdings auch in diesem Bereich nicht gefragt - beim Berufseinstieg ist es daher wichtig, neben dem Abschluss zum Beispiel Praktika vorweisen zu können. Sie gehörten in etlichen Studiengängen aber ohnehin mittlerweile zum Standard, erläutert Kerstin Elbing vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland.
Die Zahlen sprechen für ein naturwissenschaftliches Studium: Laut dem Hochschul-Informations-System (HIS) finden je nach Abschlussjahr und Fach zwischen 70 und 90 Prozent der MINT-Absolventen nach spätestens einem Jahr eine reguläre Beschäftigung. Im Schnitt aller Hochschulabsolventen liegt der Anteil mit 50 Prozent deutlich niedriger.
Viele halten ein Studium der Naturwissenschaften aber nicht durch: So bricht an Universitäten fast jeder zweite Studienanfänger (45 Prozent) in diesem Bereich ab oder wechselt in ein anderes Fach. Das hat das HIS anhand der Daten des Absolventenjahrgangs 2006 ermittelt. An Fachhochschulen lag die sogenannte Schwundquote in den Naturwissenschaften bei 30 Prozent.
dpa-Magazin / mag
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