Dokumentation über Verlauf und Folgen des Ersten Weltkriegs im DHM

Im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums werden die Auswirkungen des Ersten Weltkrieg auf das Militär und die Zivilbevölkerung geschildert. | Foto: Caspar
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Mitte. Eine überlebensgroße Siegesgöttin weist im Foyer des Deutschen Historischen Museums (DHM) den Weg zu der Dokumentation "1914-1918. Der Erste Weltkrieg".

Zu Füßen dieser Siegesgöttin wurden wenige Wochen nach Kriegsbeginn im damaligen Zeughaus Unter den Linden eroberte Fahnen und Geschütze aufgestellt, um damit die Kriegsbegeisterung der Deutschen weiter anzuheizen und ihre Siegeszuversicht zu stärken. Die im Pei-Bau des DHM aufgebaute Ausstellung schildert in 14 Kapiteln das Toben des Kriegs auf den Schlachtfeldern in Europa und in Übersee. Gezeigt wird, welcher Waffen sich die Gegner bedienten, warum die Fronten ungeachtet ausgefeilter Feldzugspläne in Dreck und Schlamm stecken blieben und wie Schlachtenlenker versuchten, mit brutalsten Mitteln und dem Einsatz neuartiger Waffen und Kampfmittel die militärische Wende herbeizuführen. In den abgedunkelten Räumen im Untergeschoss des Pei-Baus sind Gemälde, Grafiken, Proklamationen und Zeitungsausschnitte, aber auch Waffen und Propagandamaterialien einschließlich von Kinderbüchern mit kriegsverherrlichendem Inhalt ausgestellt. In den Vitrinen sind zerschossene Hinterlassenschaften von Gefallenen, aber auch ergreifender Briefe von den Fronten sowie eroberte Fahnen ausgelegt. Man lernt die Utensilien der Feldärzte kennen, die bei der Versorgung der Verwundeten und Sterbenden nicht mehr hinterher kamen, sieht auch, welcher Prothesen sich die zu Krüppeln gemachten Menschen nach dem Krieg bedienten.

Anhand von Biografien bekannter Zeitgenossen, aber auch unbekannter Kriegsteilnehmer wird gezeigt, wie die anfängliche Euphorie in revolutionäres Aufbegehren umschlug und schließlich im Herbst 1918 angesichts allgemeiner Erschöpfung, schrecklicher Versorgungskrisen und grassierender Seuchen zum Ende des Massenschlachtens führte. Während die von den Fronten heimkehrenden Soldaten und die ins Elend gestürzten Zivilisten damit getröstet wurden, dass sie große Opfer für Gott, Kaiser, Volk und Vaterland geleistet haben, vollzogen sich grundlegende gesellschaftliche Veränderungen. In Russland, Deutschland, Österreich-Ungarn und anderen Staaten purzelten die Kronen und etablierten sich republikanische Regimes. Am Ende der Ausstellung wird gezeigt, wie die den Verlierern aufgezwungenen Friedensverträge den Keim für neue gesellschaftliche Konflikte legten und den Weg für die NS-Diktatur in Deutschland und den Zweiten Weltkrieg legten.

Die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum, Unter den Linden 2, ist bis zum 30. November täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt acht, ermäßigt vier Euro. Informationen: www.dhm.de.
Helmut Caspar / HC
Autor:

Helmut Caspar aus Mitte

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