Zu Gast in Ost und West: Neue Ausstellung lässt die Staatsbesuche Revue passieren

Die indische Premierministerin Indira Gandhi brachte zum Staatsbesuch 1976 in der DDR als Gastgeschenk dieses Modell vom Taj Mahal mit. | Foto: Deutsches Historisches Museum
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  • Die indische Premierministerin Indira Gandhi brachte zum Staatsbesuch 1976 in der DDR als Gastgeschenk dieses Modell vom Taj Mahal mit.
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Niederschönhausen. Wie wurden Staatsgäste in den beiden deutschen Staaten bis zur Wiedervereinigung 1990 empfangen? Dieser Frage geht eine neue Ausstellung im Schloss Schönhausen nach.

Das Schloss, das seit 1740 der preußischen Königin Elisabeth Christine als Sommerresidenz diente, war zu DDR-Zeiten Gästehaus des DDR-Ministerrats. Der erste Staatsgast, der dort nächtigte, war im Juni 1966 der ungarische Generalsekretär János Kádár.

Ein Jahr zuvor hatte bereits Bundespräsident Heinrich Lübke einen Staatsgast mit viel Pomp empfangen: Queen Elizabeth II. Es war der prächtigste Staatsbesuch in der noch recht jungen Bundesrepublik. Als Gästehaus wurde für die Queen Schloss Augustusburg in Brühl bei Bonn hergerichtet. Solch einer Unterbringung von Staatsgästen wollte man in der DDR nicht nachstehen. Deshalb wurde das Schloss Schönhausen zum Gästehaus.

Die beiden deutschen Staaten rangen in den 60er-Jahren um internationale Anerkennung. Beide setzten dabei auch auf Staatsbesuche als wirkungsvolles Mittel der Selbstdarstellung. Mit festlichen Staatsbanketten, Empfängen des diplomatischen Corps und dem Austausch von Geschenken versuchten die jeweiligen Regierungschefs ihre Gäste zu beeindrucken.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), die heute Hausherrin im Schloss Schönhausen ist, zeigt nun eine Ausstellung zu diesem Thema. Dafür tat sie sich mit der Unesco-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust (beide in Brühl/Nordrhein-Westfalen) zusammen. Unter dem Motto „Schlösser für den Staatsgast“ wirft die neue Ausstellung einen Blick auf die „Staatsbesuche im geteilten Deutschland“.

In der Schau werden die Repräsentationsorte gegenübergestellt. Im Fokus stehen dabei die Rollen, die beide Schlösser zu erfüllen hatten. Mit zahlreichen Fotografien, Film- und Tonaufnahmen werden die Abläufe von Staatsbesuchen in Ost und West veranschaulicht und ihre politische Zielsetzung beleuchtet. Zu sehen sind aber auch Objekte wie Staatsgeschenke der Gäste oder eine für einen Staatsgast und sein Gefolge festlich gedeckte Tafel. BW

Zu besichtigen ist die Ausstellung im Schloss Schönhausen bis zum 3. Juli dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt fünf Euro. Vom 30. Juli bis zum 1. November ist die Ausstellung dann im Schloss Augustusburg zu besichtigen.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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