Schöneberg. Bisher galt es als ausgemacht: Im Puppentheater Hans Wurst Nachfahren am Winterfeldtplatz fällt 2018 endgültig der Vorhang. Nun gibt es wieder Hoffnung für die Traditionsbühne.
Dass erst am 30. September 2018 Schluss sein soll mit dem Puppenspiel und nicht früher, ist schon ein Erfolg. Dafür hat sich maßgeblich die Bürgerinitiative „Initiative Kiezkultur – Rettet das Theater am Winterfeldtplatz“ eingesetzt. Der Senat konnte den Mietvertrag für das Figurentheater mit Hauseigentümer Jörg Hiller verlängern. Ein Antrag der Grünen, der die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und ihren Senator Klaus Lederer (Linke) auffordert, das Haus am Winterfeldtplatz über den Herbst 2018 hinaus als Spielort für zeitgenössisches Puppen-, Marionetten- und Objekttheater im Bezirk zu nutzen, passierte die Bezirksverordnetenversammlung.
Hiller, der die Immobilie 2013 erworben hat, will das Haus auch künftig kulturell nutzen, allerdings für ein Tonstudio und als Ort für experimentelle Musik, an dem freie Künstler proben und Konzerte geben.
Bei seinem Vorhaben besteht Jörg Hiller jedoch nicht auf dem Standort am Winterfeldtplatz. Eine Alternative müsse zentrumsnah und nicht zu teuer sein. Lederers Sprecher Daniel Bartsch ist mit allen Beteiligten um eine Lösung bemüht. Die Bürgerinitiative, die für den Erhalt des Theaters rund 16 000 Unterschriften gesammelt hat, beteiligt sich an der Suche nach einer Ersatzimmobilie für Hiller und hat gerade das ehemalige Straßenbahndepot in der Belziger Straße im Auge. Kaufinteressenten für das Haus am Winterfeldtplatz, die bereit wären, es als Puppentheater weiter zu vermieten, haben sich auch schon bei der Initiative Kiezkultur gemeldet. KEN
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