Essen zwischen Tür und Angel: Spreewald-Schule ohne Mensa

Die Spreewald-Grundschule hat ein Problem: Es fehlt eine Mensa.

Bis vergangenen März war die Schulkantine im Freizeitgebäude untergebracht. Weil die zweiten Rettungswege nicht die gesetzlichen Vorschriften erfüllen, war Schluss mit der Essenausgabe in dem Bau auf dem Dach der Sporthalle. Seither essen die Kinder in Durchgangsbereichen zwischen Lehrküche, Schülercafé und Horträumen im Altbau.

Das Schulmittagessen zwischen Tür und Angel wird fortdauern. Zwar hat der Bezirk im vergangenen Jahr Pläne für die Sanierung der Rettungswege erarbeitet, damit das Freizeitgebäude wieder zu benutzen ist. Aufgrund des anhaltenden Baubooms in Berlin fand sich aber keine Baufirma. Jetzt wird erneut ein Auftragsvergabeverfahren vorbereitet.

Die Schule an der Pallasstraße hat aber noch ein anderes Problem und das war im bezirkspolitischen Alltag untergegangen: Grundschulkinder sind vom Schulessen ausgeschlossen, weil Eltern den fälligen Beitrag nicht zahlen können oder wollen. Reinhard Frede hat es wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Der FDP-Fraktionschef in der BVV gibt an, rund 40 Schüler an der Spreewald-Grundschule seien vom Mittagessen ausgeschlossen, und das in einer Brennpunktschule: 99 Prozent Schüler mit Migrationshintergrund, 93 Prozent von der Zuzahlung für Schulbücher befreit, so der FDP-Politiker.

Wenn die Eltern nicht in der Lage seien, für ihre Kinder zu sorgen, sagt Frede, müsse sich das Jugendamt einschalten. Berliner Eltern zahlen bei Ganztagsbetreuung für Schulessen im Monat rund 37 Euro, ansonsten 65 Euro. Damit tragen sie 70 Prozent der Kosten.

Schulstadtrat Oliver Schworck (SPD) kann die Zahl von 40 Kindern nicht bestätigen. Und stellt fest: Die Eltern müssen für das Schulessen zahlen. Anderes lasse die Rechtslage derzeit nicht zu. In Härtefällen sichere das Schulamt immer eine Teilnahme der Kinder am Mittagessen. Schworck will erreichen, dass das Bezirksamt sich um offene Rechnungen beim Caterer kümmern und die Kosten wieder eintreiben kann. „Dazu muss das Land Berlin aber ein Gesetz ändern“, sagt er.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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