Gärtnern in der atomwaffenfreien Zone

Dr. Gerhardt Borné, 1. Vorsitzender des Ökogartens am Buschgraben hat alle Hände voll zu tun. Gießen steht derzeit ganz oben auf der Aufgabenliste. | Foto: sabka
  • Dr. Gerhardt Borné, 1. Vorsitzender des Ökogartens am Buschgraben hat alle Hände voll zu tun. Gießen steht derzeit ganz oben auf der Aufgabenliste.
  • Foto: sabka
  • hochgeladen von Sab Ka

Zehlendorf. Wenn heute New York, Toronto, Hamburg oder eben Am Buschgraben in einem Atemzug genannt werden, dann geht es um "Urban Gardening" - die gärtnerische, nachhaltige Nutzung städtischer Flächen.

Über das Experiment Ökogarten, das vor über 30 Jahren seinen Anfang nahm, weiß Dr. Gerhardt Borné zu berichten. Um natürliches Pflanzenwachstum und Lebensmittelerzeugung, aber auch um eigenes Erleben und Verantwortung ging es. Damals jedoch, 1981, als der Garten gegründet wurde, waren Gemeinschaftsgärten noch etwas Neues. Dr. Gerhard Borné, seinerzeit Pfarrer in der ehemaligen evangelischen Kirchengemeinde Am Buschgraben, leitete eine "Ökogruppe".

Zwölf Leute, die sich vornahmen den benachbarten Acker, der über Jahre in Monokultur und mit viel Chemie bewirtschaftet wurde, wortwörtlich genießbar zu machen. Die "Mauer" in Sichtweite und ökologisches Engagement im Kopf erklärten die Gründungsmitglieder den Garten bald symbolisch zur "atomwaffenfreien Zone". In einem Rundbrief machten die Aktivisten dies in der Nachbarschaft bekannt und begannen zu gärtnern, zu feiern und den Gedanken des Miteinanders mit sozial Benachteiligten - vor allem mit Menschen mit Behinderungen später auch mit Migrationshintergrund - zu leben.

…Beteiligt an dem Projekt sind viele Menschen. "Im Laufe der Jahre hat sich die Zusammensetzung der Vereinsmitglieder und Aktiven im Garten immer wieder geändert", sagt Pfarrer Borné, inzwischen im Ruhestand, aber noch immer Vorsitzender des Trägervereins für den Garten. "Immer sonnabends ab 15 Uhr sind Besucher und Mitwirkende willkommen. Bei großen Festen, wie unserem Erntedankfest, werden es schon mal über 100 Leute."

In der Regel kommen Junge und Alte, Singles oder Familien zusammen, die keinen eigenen Garten haben. Alle gemeinsam teilen sie das Interesse am ökologischen Gärtnern und gelebter Integration. Fachkundig unterstützt werden sie durch gelernte Gärtner, die auf ein harmonisches Gesamtkonzept des Gartens achten. So manches stressgeplagte Nervenkostüm konnte der natürlich angelegte Garten schon gerade rücken. Mindestens genauso wichtig jedoch wie das Gärtnern, ist bei den Treffen auch die Zeit zum "Teetrinken".

Eine Kräuterführung mit der Gärtnerin und Heilpraktikerin Gesine Goldmann durch den Ökogarten am Buschgraben, Ludwigsfelder Straße 30, findet am Sonnabend, 13. Juni, ab 16 Uhr statt
Sabine Kalkus / sabka
Autor:

Sab Ka aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 91× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.