Einem vergessenen Künstler widmet sich die Galerie Mutter Fourage, Chausseestraße 15a, in ihrer neuen Ausstellung „Berthold Adolfsson - Ein lyrischer Expressionist“. Die Vernissage findet am Sonntag, 6. Mai, um 12 Uhr, statt.
Der schwedische Maler Adolfsson (1911-2004) gehörte zur Göteborgskolorista, die vergleichbar mit deutschen expressionistischen Vereinigungen war. Er galt als Einzelgänger des lyrischen Expressionismus.
Seine negativen Erfahrungen mit der Kunstkritik, die er bei Ausstellungen seiner Werke erfuhr, veranlassten ihn, sich in einer kleinen Hütte auf der Insel Björkö vor Göteborg von der Kunstwelt abzuschotten. Um sich seinen kümmerlichen Lebensunterhalt und das Geld für Leinwände und Farben zu verdienen, half er im Sommer den Bauern und Fischern bei ihrer Arbeit. Adolfsson zeichnete und malte fast jeden Tag, schrieb jahrzehntelang Tagebücher und Lyrik.
Zu seinen Lebzeiten wurde nicht bekannt, welche Schätze in seiner Hütte lagerten. Erst nach seinem Tod kam sein künstlerisches Werk ans Tageslicht und wurde in Schweden als einzigartige Entdeckung gefeiert.
Adolfsson brachte mit schnellen Pinselstrichen kräftige Farben auf die Leinwand. Es gelang ihm, die Natur und die Lichtveränderungen meisterhaft zu erfassen. Die Darstellung von Personen sah er nicht als eine Aufgabe der reinen Abbildung, vielmehr gestaltete er sie zu poetischen Kompositionen.
Mit rund 50 Werken ist ein Querschnitt aus mehr als 70 Jahren künstlerischen Schaffens zu sehen. Adolfssons Bilder werden erstmals einem deutschen Publikum vorgestellt.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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