1,7 Millionen Euro kostete das Jugend- und Familienzentrum
Ein "Haus der entschlossenen Türen" nennt Michael Heinisch die ehemalige Kirche, in der nun 90 Kinder einen Betreuungsplatz finden. "Die Kirche wurde immer weniger genutzt, weshalb eine neue Nutzung angemessen war." Der Verein Sozialdiakonische Jugendarbeit Lichtenberg (SozDia) übernahm das Gebäude und funktionierte es zu einer Kita um. "Heute dient es der Begegnung unterschiedlicher Generationen", freut sich Heinisch, Chef des SozDia. Nebenan entstand am Ort des ehemaligen Heizungshauses zudem ein Neubau, der am 15. Oktober als Jugend- und Familienzentrum eröffnet wurde. "Wir wollen für die Kinder und Jugendlichen im Kiez da sein und gemeinsam die Freizeit gestalten", erklärt Anja Blümel, die Projektleiterin des Jugendzentrums. Denn im Zentrum integriert ist nun der Jugendklub ProFi-Haus, der sich bis vor Kurzem noch hinter der Erlöserkirche befand. Ob Hausaufgabenhilfe, Unterstützung bei der Bewerbung oder Beratung bei Familienangelegenheiten: "Jeder kann mit seinem Anliegen zu uns kommen", erklärt Blümel. Drei Mitarbeiter übernehmen die familienorientierte Jugendarbeit, zu der auch der Schwerpunkt Musik gehört. Im Keller gibt es einen Bandraum, der künftig zu einem Aufnahmestudio ausgebaut werden soll. Ein Bewegungsraum soll erwachsenen Interessenten zur Verfügung stehen, um ehrenamtlich Sport- oder Bastelangebote stattfinden zu lassen.Rund 1,7 Millionen Euro kostete der Ausbau des Standorts. Rund 500 000 Euro stammen aus dem Fördermittelprogramm Stadtumbau Ost, 200 000 Euro stammen aus dem Förderprogramm der U3- Kinderbetreuungsfinanzierung. Den größten Teil der Kosten trägt der Träger selbst. In der Kindertagesstätte wurde auf diese Weise ein besonderes Konzept baulich umgesetzt: "Die Kinder sollen sich ihre Spielorte selbst suchen", erklärt die Kita-Leiterin Beatrix Kulling. So wurden die einzelnen Räume thematisch ausgestattet. Es gibt einen Bauraum, in dem mit Klötzen oder Papprollen gebaut werden kann, Lese- und Bilderbücher zum Thema Bauen laden baumüde Kinder zum Schmökern ein. Es gibt einen Motorikraum, in dem Hängematten und Schaukeln für Bewegung sorgen. Ein Rollenspielraum lädt zum Verkleiden und eine Entdeckerlandschaft zum Entdecken ein. "Offen zu arbeiten heißt auch, offen im Kopf zu bleiben", weiß Kulling. Neun Pädagogen stellen sich in den einzelnen Gruppen jeden Morgen neu auf die Interessen der Kleinen ein. Am 14. November lädt das Jugend- und Familienzentrum um 17 Uhr zum St. Martinsumzug ein.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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