Zufahrt entsteht direkt gegenüber der Grundschule
Verwundert hatten in den vergangenen Wochen die Eltern der Robinson-Grundschüler das Baugeschehen an der Wönnichstraße verfolgt. Denn direkt gegenüber dem Schuleingang baut der Projektentwickler KMLK eine zusätzliche Zufahrt für das Grundstück, auf dem derzeit ein Supermarkt und ein Parkplatz entstehen. Gegen diese Zufahrt an der verkehrsberuhigten Wönnichstraße hatte die Elternvertretung der Grundschule bereits im Herbst 2012 protestiert. Die Eltern fürchten, dass der zusätzliche Verkehr eine Gefahr für die Grundschüler darstellen könnte.
Damals hatte KMLK den Eltern und dem Bezirk zugesichert, auf diese Zufahrt zu verzichten. Auf Drängen der Eltern hatte der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) diese Einigung erzielt und gehofft, "die berechtigten Sorgen der Eltern aufgenommen und dem Anliegen, den Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, Rechnung getragen zu haben".
Heute sagt Nünthel: "Wir sind davon ausgegangen, dass der Projektentwickler sein Wort hält. Doch wir hatten keine Chance, den Bau zu verhindern." Denn der Projektentwickler hatte kurzerhand seine Meinung geändert - und stellte einen Bauantrag inklusive der Zufahrt in der Wönnichstraße. Dabei nahm KMLK Bezug auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin für einen ähnlich gelagerten Fall aus Marzahn-Hellersdorf.
In dem Fall wurde einer weiteren Grundstücksausfahrt zugestimmt. "Damit war dem Grundsatz Rechnung zu tragen, dass zu genehmigen ist, was genehmigungsfähig ist", bedauert Stadtrat Nünthel, der ebenfalls verärgert ist über die neue Planung. Auflagen, welche das mögliche Gefahrenpotenzial für die Grundschüler durch den zusätzlich entstehenden Verkehr mindern könnten, gebe es nicht, so Nünthel. Denn eine unmittelbare Gefahr für die Schüler sei nicht gegeben.
"Wir sind an der Nase herumgeführt worden", sagt dagegen Sabine Schubert. Die Sprecherin der Elternvertretung der Robinson-Grundschule ist richtig sauer. Denn der Projektentwickler hatte nach zunächst konstruktiv verlaufenden Gesprächen weder den versprochenen Projektbeirat einberufen, noch die Elternvertretung über die Änderung der Pläne informiert.
Schriftliche Anfragen der Eltern ließ der Projektentwickler unbeantwortet. KMLK-Projektleiter René Knöchel wollte sich gegenüber der Berliner Woche mündlich nicht äußern und bat um die Möglichkeit einer schriftlichen Beantwortung von Fragen. Diese Chance ließ Knöchel aber ebenso verstreichen.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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